Ein saurer Apfel für Amerika
Luftangriffe reichen nicht: Die Einladung Außenminister Kerrys an Moskau, gemeinsam den IS zu „zerstören“, ist der Erfolglosigkeit der bisherigen Koalition gegen den Islamischen Staat geschuldet.
Es ist nicht erhebend, einen Mann zum Partner zu machen, mit dem man wegen seiner Kaltschnäuzigkeit und Brutalität lieber nichts zu tun hätte. Das rücksichtslose Vorgehen des russischen Herrschers Putin in der Ostukraine ist nicht vergessen, und der Westen wird ihn durch das Sanktionsregime weiter spüren lassen, dass er nicht willens ist, mit der gewaltsamen Neuordnung seinen Frieden zu machen. Aber angesichts der tödlichen Bedrohung durch den barbarischen „Islamischen Staat“, dessen Wüten die Flüchtlingsströme aus dem Nahen Osten erst so richtig in Gang gebracht hat, kommt der Westen nicht umhin, mit dem ungeliebten Putin an einem Strang zu ziehen.
Die Einladung Außenminister Kerrys, gemeinsam den IS zu „zerstören“, ist auch der Erfolglosigkeit der bisherigen Anti-IS-Koalition geschuldet und der Unlust des Westens, eigene Truppen nach Syrien zu schicken. Da erscheint die Bereitschaft Moskaus größer. Bei allem Bauchgrimmen, das eine Zusammenarbeit erzeugt, letztlich ist es wohl bei allen unterschiedlichen Interessen eine notwendige Bündelung der Kräfte.
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