Facebooks Väter
Das soziale Netzwerk Facebook will künftig seinen Mitarbeitern rund um die Welt vier Monate Elternzeit gewähren. Für deutsche Ohren klingt das nach Normalität, aber für Amerikaner ist das noch unerhört.
Das soziale Netzwerk Facebook gibt es zwar schon seit elf Jahren. Dabei gerät leicht in Vergessenheit, dass sein Vorstandsvorsitzender Mark Zuckerberg erst 31 Jahre alt ist. Wie viele seiner Altersgenossen wird Zuckerberg bald zum ersten Mal Vater und hat deshalb angekündigt, er wolle nach der Geburt seiner Tochter zwei Monate in Elternzeit gehen. Für deutsche Ohren klingt das in Zeiten des Elterngelds nach Normalität. Für Amerikaner aber ist das noch unerhört.
Mit Blick auf Zuckerbergs Vaterschaft ist es jedoch nur konsequent, dass er in seinem Unternehmen nun auch die Elternzeitregelung ausweitet: Allen Eltern rund um die Welt soll für vier Monate nach der Geburt oder Adoption das volle Gehalt weitergezahlt werden – unabhängig vom Geschlecht.
Die neue Gleichberechtigung à la Facebook hat natürlich harte wirtschaftliche Gründe. Zum einen konkurriert das Netzwerk mit einer wachsenden Zahl von Internetunternehmen um IT-Spezialisten. Und die sind eben immer noch oft Männer.
Zum anderen aber sind Facebooks männliche Mitarbeiter wie ihr Chef längst nicht mehr Anfang oder Mitte 20 – und stehen womöglich selbst kurz davor, wie Zuckerberg Vater zu werden. Die verbesserten Möglichkeiten für Männer, sich für ihre Familie zu engagieren, sind insofern auch notwendig, wenn Facebook seine Väter unter den Mitarbeitern halten will.
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