Reactionaries on the Rise

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Es macht kaum einen Unterschied, ob am Ende Donald Trump, Ted Cruz oder Marco Rubio für die Republikaner bei der US-Präsidentschaftswahl antritt. Sie alle vertreten rückwärtsgewandte Positionen. Ein Kommentar.

Es wird ernst bei den Vorwahlen in den USA. In zwei Wochen fällt die Entscheidung im ersten Bundesstaat Iowa, kurz darauf in New Hampshire. Zwar kann bis dahin noch einiges passieren, doch die Erfahrung zeigt: Wer Mitte Januar nicht gut in den Umfragen dasteht, hat keine Chance bei diesen frühen Vorwahlen – und damit letztlich auch nicht bei den folgenden.

So funktioniert das US-Wahlsystem. Es ist ein Relikt aus einer vormodernen Zeit. Dazu passend agieren die Bewerber der Republikaner: Sie sind gegen Einwanderung, gegen Schwangerschaftsabbrüche, gegen ein Gesundheitssystem für alle, gegen Umverteilung von oben nach unten, gegen eine zentrale Rolle des Staates im Leben seiner Bürger.

Diese Haltung wurde auch in der republikanischen TV-Debatte am Mittwochabend deutlich, trotz all der Scharmützel zwischen den Teilnehmern. Es macht daher kaum einen Unterschied, ob nun der großmäulige Milliardär Donald Trump für die Konservativen in der Präsidentschaftswahl antreten wird oder der texanische Senator Ted Cruz – den selbst sein Parteifreund John McCain für einen „verrückten Vogel“ hält – oder der moderater klingende Senator Marco Rubio aus Florida. Wenn einer von ihnen Präsident würde, wäre es ein Sieg der Reaktion, dessen Folgen unabsehbar wären.

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