A Real New Yorker

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Ein echter New Yorker

Was ein echter New Yorker ist, der weiß, wie man eine Pizza isst – nämlich mit bloßen Fingern.

19.04.2016 | 20:02 | Thomas Vieregge (Die Presse)

Was ein echter New Yorker ist, der weiß, wie man Pizza isst – nämlich mit bloßen Fingern. Als die Präsidentschaftskandidaten vor der Vorwahl in die Metropole einfielen, stellte dies ein Ratgeber klar. Gleichsam unter dem Motto: „Dinge, die sich einfach nicht schicken“.

Bürgermeister Bill de Blasio und Donald Trump, zwei waschechte New Yorker also – „born and raised in the city“, wie die Einheimischen sagen –, hatten sich vor Jahren der Häme ausgesetzt, als sie beim Pizzaverzehr zu Messer und Gabel gegriffen haben; der großspurige Milliardär obendrein, weil er Sarah Palin, die Jeanne d’Arc der Tea Party, in eine Fast-Food-Pizzeria einlud. Mehr brauchte es nicht für einen Aufschrei auf dem Boulevard. Wenn es um Lebensart geht, sind als rau bekannten New Yorker eben feinnervig.

Beim Praxistest in der U-Bahn fielen Hillary Clinton und Bernie Sanders durch: Die eine kam anfangs nicht durchs Drehkreuz, der andere hielt die gute, alte Münze fürs „Sesam öffne dich“. Als ausgerechnet Trump, der selbst ernannte Schutzpatron der 9/11-Opfer, nun 7/11 und 9/11 verwechselte, war dies doppelt peinlich. 9/11 bezeichnet im Amerikanischen als Chiffre die epochalen Anschläge des 11. September 2001, 7/11 den Billigladen 7 Eleven. Der Fauxpas mag „The Donald“ ein paar Stimmen gekostet haben – härter wird ihn jedoch der Spott treffen.

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