‘Kremlingate’ by Trump Jr.: Straight From a Cheap Spy Novel

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Kreml-Gate von Trump Jr. – Wie aus einem billigen Spionageroman

Viele Republikaner haben die Russland-Ermittlungen bisher als Hexenjagd abgetan. Die E-Mails von Trump Jr. sind jetzt ein Beweis für heimliche Absprachen mit Moskau. Das FBI wird sich diese Angelegenheit genau anschauen.

Nun wissen wir also aus seinen eigenen E-Mails, dass Donald Trumps Sohn Donald Jr. begeistert war von der Aussicht, von der russischen Regierung inkriminierendes Material über Hillary Clinton zu bekommen. Das ist die Quintessenz der jüngsten Enthüllungen über die Verbindungen der Trump-Kampagne zu Russland.

Das Ganze liest sich wie aus einem billigen Spionageroman. Da wird ein Treffen mit einer russischen Regierungsjuristin anberaumt, eingefädelt über einen britischen Pop-Produzenten und vermittelt von einem russischen Popstar, der gleichzeitig Sohn eines schwerreichen Oligarchen mit Kontakten zu Putin ist.

Versprochen wird belastendes Material über Clinton, das aus höchsten russischen Regierungskreisen stammt und als Teil einer Unterstützungskampagne Russlands für Trump dargestellt wird. Und Donald Jr. schlägt fröhlich ein, anstatt sofort das FBI anzurufen. Und zum Treffen mit der russischen Juristin bringt er dann auch noch die Spitze der Trump-Wahlkampagne mit.

Viele Republikaner haben die Russland-Ermittlungen bisher als Hexenjagd abgetan und als Obsession linker Medien. Trump bezeichnet sie als Fake News und sät weiter Zweifel an der Sicht der Geheimdienste, dass Moskau massiv für Trump in den Wahlkampf eingegriffen hat.

Viele Lügen entlarvt

Die von Donald Jr. veröffentlichten Mails zeigen nun zweierlei: Erstens gab es eine eindeutige Bereitschaft in Trumps Kampagne, sich von Russland helfen zu lassen. Und zweitens wusste man in Trumps Umfeld schon sehr früh, dass Moskau auf der Seite Trumps stand.

Donald Jr. sagt, das Treffen mit der russischen Anwältin habe keine verwertbaren Ergebnisse erbracht. Doch Trumps Sohn hat seine Version der Ereignisse inzwischen mehrfach geändert. Und Aussagen aus dem Umfeld Trumps über Russland-Kontakte sind schon so oft als Lügen entlarvt worden, dass man nichts mehr glauben kann, was dazu aus dem Weißen Haus kommt.

FBI-Spezialermittler Robert Mueller wird sich diese Angelegenheit jedenfalls genau anschauen. Sie hat den Charakter eines Anbahnungstreffens zwischen russischen Diensten und dem Trump-Lager. Ob daraus mehr wurde, wissen wir nicht. Aber die E-Mails sind der bisher stärkste Beweis für heimliche Absprachen mit Moskau.

„Strafverfolger bauen eine Mauer von Beweisen auf, Ziegelstein für Ziegelstein“, schreibt Randall Eliason, Experte für Strafrecht an der George Washington University, in der „Washington Post“. „Mit diesen E-Mails hat Donald Trump Jr. gerade eine Schubkarre voll Ziegelsteinen im Büro des Spezialermittlers abgeliefert.“

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