Apples Augenwischerei
Apple gibt Donald Trump etwas, das er als persönlichen Erfolg hinausposaunen kann. Und muss sich dafür womöglich nicht mehr ständig von ihm kritisieren lassen.
Apple gibt sich patriotisch. Vorstandsvorsitzender Tim Cook sagt, die Erfolgsgeschichte des Elektronikkonzerns hätte nirgendwo außer in Amerika geschrieben werden können. Das Unternehmen verspricht nun pflichtschuldig, einen Beitrag zur amerikanischen Wirtschaft zu leisten. Dazu soll es gehören, 38 Milliarden Dollar Steuern zu zahlen und 20.000 Arbeitsplätze zu schaffen. Das ist schon ein Wort, könnte man meinen.
In Wahrheit opfert sich Apple aber keineswegs auf. Die Zahlung an den Fiskus wird durch die Steuerreform in Amerika ausgelöst, und sie wird jetzt fällig, weil der Konzern dank raffinierter Steuersparmethoden so viel Geld im Ausland angehäuft hat. Apple kann sie verschmerzen, denn nach dem bisherigen Steuersystem wäre die Abgabenlast viel höher gewesen.
Einen Großteil der in Aussicht gestellten Arbeitsplätze und Investitionen wiederum würde es wohl auch ohne die Steuerreform geben. Das Unternehmen wird enorm von der Steuerreform profitieren, verglichen damit sind seine Zusagen jedoch nicht sonderlich beeindruckend.
Aber es gibt damit Donald Trump etwas, das er als persönlichen Erfolg hinausposaunen kann. Und muss sich dafür womöglich im Gegenzug nicht mehr ständig von ihm kritisieren lassen, dass die meisten seiner Produkte in China statt in Amerika produziert werden.
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