US-Präsident Trump feiert das geplante Treffen mit Kim bereits als einen Erfolg, obwohl danach der nordkoreanische Diktator als Sieger dastehen wird. Ein Kommentar.
Ein Treffen mit Kim Jong Un ist für einen demokratischen Politiker riskant. Erst laufen Fotos vom Handschlag mit einem Diktator, der sogar Familienmitglieder für seinen Machterhalt ermorden lässt. Dann kommt ein Friedensvertrag voller fauler Kompromisse zustande. Diesen wird Kim am Ende vermutlich brechen, so wie er und sein Vater immer wieder Abrüstungsvereinbarungen gebrochen haben.
Das ist für Trump vermutlich viel zu langfristig gedacht. Er ist entschlossen, das Ergebnis des Treffens als Erfolg zu feiern: Trump, der Macher, erzielt da einen Durchbruch, wo alle anderen gescheitert sind. Doch auch wenn er aus den falschen Motiven heraus handelt: Trump macht das Richtige. Abrüstung ist auch dann gut, wenn sie nur vordergründig erfolgt.
Der wahre Gewinner ist jedoch Kim. Er wird gestärkt aus den Verhandlungen hervorgehen. Die Drohung eines US-Einmarschs mit Regimewechsel ist vom Tisch. Er wird im Gegenzug für Abrüstung nicht nur eine Aufhebung der geltenden Sanktionen, sondern noch Wirtschaftshilfe verlangen. Er kann sich zudem als Führer von Weltrang präsentieren, den der US-Präsident hofiert. Nebenbei hat er sich von den Chinesen emanzipiert, die sich darüber bereits ärgern.
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