Trumps Falle
Je mehr Flüchtlinge aus Mittelamerika in Richtung Grenze strömen, desto dringender müssen die amerikanischen Demokraten eigene Vorschläge unterbreiten.
Das dümmste Argument gegen Donald Trumps Mauerplan war immer die Behauptung, der Präsident wolle eine Krise bekämpfen, die es gar nicht gebe. Vor allem Familien aus Zentralamerika strömen in die Vereinigten Staaten, und das Land ist auf die Ankunft der Minderjährigen schlecht vorbereitet.
Bloß würde ein noch so hoher Grenzzaun daran wenig ändern, denn fast alle Familien beantragen Asyl, was sie an jedem Übergang dürfen. Dringend müsste sich der Kongress zusammenraufen, um eine Antwort zu finden. Einerseits werden Aufnahmeprozeduren gebraucht, die kindgerecht sind, aber nicht immer mehr Familien auf die Flucht gen Norden locken. Andererseits ist ein neuer Anlauf nötig, um Fluchtursachen in den von Gewalt geprägten Staaten El Salvador, Honduras und Guatemala zu beseitigen.
Mit seiner Art, die Krise parteipolitisch aufzuladen, gibt Trump der Opposition zwar reichlich Vorwände, um jede Mitwirkung abzulehnen. Doch je stärker der Flüchtlingsstrom anschwillt, desto dringender müssen die Demokraten eigene Vorschläge unterbreiten. Sonst sitzen sie in Trumps Falle.
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