Debatte um Waffengesetz in den USA: Mehr Waffen als Einwohner
Emotionen sind nie gute Ratgeber, wenn es um die Lösung von gesellschaftlichen Problemen geht
Wieder ein Amokschütze, diesmal in Texas, wo ausgerechnet am Sonntag Erleichterungen für Waffenbesitzer in Kraft getreten sind. Wieder gibt es die Diskussion um eine Einschränkung des Waffenbesitzes in den USA. Wieder sind die Demokraten dafür, wieder zeigen die Republikaner zögerliche Zurückhaltung. Die Regelmäßigkeit dieser Ereignisschleife ist entweder zermürbend und endet mit kapitulierendem Schulterzucken oder nährt Trauer, Fassungslosigkeit und Wut. Doch Emotionen sind nie gute Ratgeber, wenn es um die Lösung von gesellschaftlichen Problemen geht.
Deshalb hier einige nüchterne Zahlen: Die USA sind das einzige Land der Welt, in dem es mehr Waffen in privaten Händen gibt als Einwohner im Land leben. Laut dem Small Arms Survey, einer Erhebung des Hochschulinstituts für internationale Studien und Entwicklung in Genf, kommen auf 100 US-Bürger 120 Schusswaffen (in Österreich sind es 30 Waffen pro 100 Einwohner). Amerikanische Zivilisten besitzen 100-mal mehr Waffen als das US-Militär und 400-mal mehr als die Strafverfolgungsbehörden unter dem Star-Spangled Banner.
Auch der Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von Waffen und Todesopfern durch Waffengebrauch ist belegt: In den USA beträgt diese Todesrate 12,2 pro 100.000 Einwohner, in Österreich oder Deutschland 1,05 auf 100.000.
Diese Fakten sollten für sich sprechen. (Michael Simoner, 1.9.2019)
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