Trotz gegenseitiger Drohungen sprechen US-Präsident Biden und sein russischer Amtskollege Putin endlich miteinander über den Ukraine-Konflikt und bereiten die geplanten Treffen im Januar vor. Ein Kommentar.
US-Präsident Joe Biden und der russische Präsident Wladimir Putin haben nach gegenseitigen Drohungen endlich wieder via Telefon miteinander über den Ukraine-Konflikt geredet und dabei ausgelotet, was bei den geplanten Treffen im Januar erreicht werden kann. Ein weiteres positives Zeichen ist, dass sie die angespannte und komplexe Situation nicht nur in bilateralen Gesprächen erörtern, sondern zusätzlich den Nato-Russland-Rat sowie die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) nutzen wollen, um mit möglichst allen Beteiligten Lösungen zu finden.
Nicht zu unterschätzen ist, dass Biden und Putin an erfolgreichen Gesprächen interessiert sind, weil sie dem heimischen Publikum nach all dem Aufwand etwas Positives präsentieren müssen. Die Verhandlungen mit der Weltmacht USA auf Augenhöhe sind für Putin schon der erste, nicht ganz unbedeutende Erfolg. Biden wiederum poliert sein ramponiertes Image als Macher auf internationaler Bühne ein wenig auf, auch weil er diesmal das Vorgehen mit seinen westlichen Bündnispartnern abgesprochen hat.
Natürlich müssen alle Beteiligten noch viel arbeiten und zeigen, zu welchen Kompromissen sie bereit sind, um die Sicherheitsinteressen aller zu berücksichtigen. Doch der Anfang ist gemacht.
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