The Best Cards

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Die besten Karten

Mit einer Mega-Investition zieht der US-Chiphersteller Intel in Magdeburg das womöglich größte Projekt in Ostdeutschland hoch. Der Kommentar.

„Eulenberg“ – das klingt mehr nach Naturschutzreservat als nach High-Tech-Standort. Und doch wird das gleichnamige Magdeburger Gewerbegebiet schon bald europaweit ein Inbegriff von Hochtechnologie sein. Mit einer Mega-Investition von anfangs 17 und perspektivisch bis zu 70 Milliarden Euro stellt der US-Chiphersteller Intel am „Eulenberg“ das womöglich größte Projekt in Ostdeutschland überhaupt auf den Acker der Magdeburger Börde. Nach vielen Jahren des Hinterherhinkens, gelingt Sachsen-Anhalt der große Wurf. Es entstehen mehrere Tausend Arbeitsplätze.

Intel stößt mit dem Projekt auf eine riesige Nachfrage. Der Bedarf an Halbleitern steigt. Schätzungen gehen davon aus, dass der weltweite Markt 2021 um 25 Prozent gewachsen ist. Was den Ausschlag für Sachsen-Anhalt gab? Wahrscheinlich hatte Magdeburg mit 350 Hektar zusammenhängender Fläche, Fachkräftepotenzial durch Uni und Hochschule sowie einer entsprechenden Förderkulisse die besten Karten.

Der Bau einer Chipfabrik in Europa muss massiv gefördert werden, weil es in Asien wesentlich billiger ist. Aber Geld allein ist nicht mehr das Entscheidende. Die geopolitischen Spannungen zwischen China und den USA dürften auch eine Rolle spielen. Eine Abhängigkeit von Zulieferungen aus der Mikroelektronik könnte künftig noch größere Probleme bereiten, als die von Öl und Gas wie im Fall Russlands.

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