Amoklauf in den USA: Es gibt keine guten Waffen
Mit dem Untersuchungsausschuss zerbröselt das Argument, dass “nur ein guter Mann mit einer Waffe einen bösen Mann mit einer Waffe stoppen kann”
Wenn sich in den USA etwas bei der Kontrolle von Schusswaffen bewegt, dann fast immer nach Amokläufen. Dabei scheint der jüngste – in der Volksschule von Uvalde – für genügend Dynamik zu sorgen, damit das erste bedeutende Bundesgesetz seit Jahrzehnten in dem Zusammenhang beschlossen wird. Noch diese Woche wollen Demokraten und Republikaner dafür stimmen, dass etwa minderjährige Schusswaffenkäufer länger durchleuchtet und Millionen Dollar für sogenannte “Red Flag”-Gesetze zur Verfügung gestellt werden. Diese erlauben es Behörden, zwischenzeitlich Personen Waffen abzunehmen, die als gefährlich eingestuft werden. 64 Senatorinnen und Senatoren – darunter Schwergewichte wie der republikanische Minderheitsführer Mitch McConnell – stimmten in einer ersten Runde dafür.
Durch Uvalde hat auch die mächtige Schusswaffenlobby NRA eines ihrer Argumente für mehr statt weniger Waffen auf den US-Straßen verloren. Denn das Mantra “Einen bösen Mann mit einer Waffe stoppt nur ein guter Mann mit einer Waffe” zerbröselt angesichts der Tatsache, dass bewaffnete Polizisten mehr als eine Stunde vor dem unversperrten Klassenraum gewartet haben – ohne zu intervenieren. Binnen Minuten hätte der Schütze im Klassenzimmer ausgeschaltet und Tote verhindert werden können, heißt es jetzt in einem Untersuchungsausschuss. Schlussendlich können eben nur strengere Waffengesetze einen bösen Mann an einem Amoklauf hindern.
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