8 zu 2 für Trump
Liz Cheney steht für den klassischen Konservativismus der Republikaner. Ihr Ausscheiden in den Vorwahlen dokumentiert den Niedergang dieses Parteiflügels.
Dass Liz Cheney bei der Kongresswahl nicht kandidieren kann, wird die Rachegelüste Donald Trumps in besonderem Maße befriedigen. Unter seinen innerparteilichen Widersachern ist die Tochter des früheren Vizepräsidenten die prominenteste und hartnäckigste.
Der Niedergang der alten Republi¬kaner, für die Cheney stand, begann allerdings lange vor den Vorwahlen in Wyoming. In einer erschreckenden Mischung aus Op-portunismus und Fanatismus haben sich erheb¬liche Teile der Partei der populistischen Grundstimmung an der Basis ergeben und singen nun Trumps Lied von der gestohlenen Wahl.
Bessere Chancen für die Demokraten?
Nur eine kleine Gruppe der Republikaner im Repräsentantenhaus, nämlich zehn Abgeordnete, hatte sich überhaupt getraut, für seine Amtsenthebung zu stimmen. Nach Cheneys Ausscheiden werden gerade einmal zwei von ihnen im November nochmals an¬treten.
Es gibt Demokraten, die glauben, dass ihre Partei größere Chancen gegen Trumpisten als gegen klassische Konservative hat. Dafür spricht das Ergebnis von 2020, das weniger eine Wahl Bidens als eine Abwahl Trumps war.
Aber man sollte die zersetzende Wirkung von Trumps Kampagne nicht unterschätzen. Selbst eine so alte Demokratie wie die amerikanische wird auf Dauer Schaden nehmen, wenn immer mehr Politiker (und Bürger) die Integrität von Wahlen in Abrede stellen.
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