The Interest Curve Written on the Wall

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Menetekel Zinskurve

In Amerika sind die kurzfristigen Zinsen mittlerweile deutlich höher als die langfristigen. Das lässt nach einer alten Analysten-Regel Unheil erahnen.

Die Zinserhöhungen der amerikanischen Notenbank Federal Reserve haben zu einer bemerkenswerten Situation geführt: Die sogenannte Zinsstrukturkurve der amerikanischen Staatsanleihen ist seit einiger Zeit invers geworden, die Situation hat sich jetzt noch verschärft.

Das bedeutet, die kurzfristigen Zinsen sind höher als die langfristigen; die Rendite der Staatsanleihen mit zwei Jahren Laufzeit betrug am Freitag 4,1 Prozent, die der Anleihen mit zehn Jahren Laufzeit nur 3,7 Prozent.

In Deutschland ist es noch nicht ganz so weit, die Entwicklung ging in den vergangenen Wochen aber auch in diese Richtung.

Oberflächlich betrachtet, ist das eine Folge der Leitzinserhöhungen, die auf die kurzfristigen Zinsen stärker einwirken als auf die langfristigen. Aber eine so stark invers gewordene Zinskurve wie in den Vereinigten Staaten gilt auch als Anzeichen für eine bevorstehende Rezession.

Nach einer Studie der Federal Reserve Bank von San Francisco ging bis auf eine Ausnahme jedem wirtschaftlichen Abschwung in Amerika seit 1955 eine inverse Zinskurve voraus. Das lässt auch diesmal schwere Zeiten befürchten.

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