Trump, the Instigator

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Der Angriff mit dem Hammer auf den Ehemann von Nancy Pelosi hat Entsetzen hervorgerufen. Einer aber schweigt.

Seit dem Jahr, in dem Donald Trump amerikanischer Präsident wurde, haben sich Drohungen gegen Kongressabgeordnete vervielfacht. Sie sind Abbild des Freund-Feind-Denkens, das seither die amerikanische Gesellschaft vergiftet. Nancy Pelosi als Galionsfigur der Demokraten gehört seit Jahren zu den meistgehassten Politikerinnen der Vereinigten Staaten.

Daran hat der ehemalige Präsident wesentlichen Anteil: Donald Trump nennt Pelosi gerne „Crazy Nancy“, radikale Republikaner sekundieren ihm. Sie erheben zwar keinen Hammer, wie jetzt der Attentäter gegen Nancy Pelosis Ehemann, sie stürmen auch nicht das Parlament in Washington, das lassen sie andere tun. Doch die verbalen Brandstifter machen sich ebenso schuldig – wenn nicht noch mehr.

Gelegenheit vertan

Die Attacke auf Paul Pelosi hat zwar Entsetzen hervorgerufen, doch wie schon beim Sturm auf das Kapitol hat der eine Mann zunächst geschwiegen, auf den es angekommen wäre: Donald Trump. Wieder ist damit eine Gelegenheit vertan, um zu deeskalieren, wieder ist stattdessen die fatale Botschaft: Politische Gewalt ist nicht uneingeschränkt verurteilenswert, die Regierung ist schließlich nicht rechtmäßig im Amt.

So kurz vor den Zwischenwahlen ist das ein weiteres, beängstigendes Zeichen. Pelosis Ehemann wird sich wohl vollständig von dem Angriff erholen. Doch irgendwann hat jemand nicht mehr dieses Glück. Es ist nur eine Frage der Zeit.

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