Trump Is the Candidate of Antisemitism

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Der frühere Präsident kultiviert seine angebliche Unbedarftheit. Doch er weiß ganz genau, dass Amerikas Rechtsradikale auf ihn setzen.

Donald Trump will nicht gewusst haben, dass sein Dinner-Gast Nick Fuentes einer von Amerikas berüchtigtsten Antisemiten ist. Demnach hätte Trump sich schon vor und nach der vorigen Präsidentenwahl nicht für den jungen Rechtsradikalen interessiert, obwohl der Kundgebungen für ihn organisierte und viele Amerikaner anstachelte, Trumps „gestohlenen Wahlsieg“ zu „verteidigen“.

Auszuschließen ist das nicht, schließlich interessiert sich Trump selten für Leute, die nicht Donald Trump heißen. Selbst wenn es so sein sollte, belegt das Treffen aber die Untauglichkeit des früheren Präsidenten, der ins Weiße Haus zurückkehren will. Trump schert sich nicht darum, wer ihm huldigt.

Ein Déjà-vu, das nicht endet

So ist Trumps Kampagne ein einziges Déjà-vu für ein erschöpftes Land. Im Wahlkampf 2016 war es der Neonazi David Duke, einst Großmagier des Ku-Klux-Klans, in dessen Bewunderung Trump gern badete, bevor er unschuldig beteuerte: Ich weiß nichts über ihn! Nach eigenem Bekunden wusste Trump 2020 auch „nichts“ über den QAnon-Kult, mit dessen Jüngern er längst im Boot saß.

Trump ist und bleibt der Kandidat der Rechtsradikalen. Sie „verzeihen“ ihm seine zum Judentum konvertierte Tochter aus demselben Grund, aus dem ihm die Evangelikalen seinen unchristlichen Lebenswandel durchgehen ließen: Sie wollen ihn zu ihrem Werkzeug machen. Das weiß jeder, auch Donald Trump.

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