No Reason To Celebrate

<--

Kein Grund für Euphorie

Wenn das Flüssiggas aus den USA kommt, ist es nicht nur teurer als Pipelinegas, sondern es wird auch unter fragwürdigen Umweltbedingungen gewonnen und transportiert. Der Kommentar.

Mit dem ersten deutschen Terminal für Flüssigerdgas (LNG) in Wilhelmshaven macht sich Deutschland ein kleines Stück unabhängiger von russischem Gas und erweitert seine Bezugsquellen. Gut so. Doch es gibt keinen Anlass für Euphorie. Wenn das Flüssiggas aus den USA kommt, ist es nicht nur teurer als Pipelinegas, sondern es wird auch unter fragwürdigen Umweltbedingungen – Stichwort Fracking – gewonnen. Der Transport des Gases mit Schweröl verbrennenden Tankern ist an sich eine Umweltsünde, die nur unter den Bedingungen des brutalen russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine tolerierbar ist.

Umweltverbände kritisieren die Geschwindigkeit“ bei fossilen Infrastrukturprojekten und wünschen sich dieses Tempo für den Ausstieg aus der Kohle. Auch gibt es Kritik, dass von der „Höegh Esperanza“ mit Bioziden behandelte Abwässer eingeleitet werden.

Nüchtern betrachtet, ist Wilhelmshaven ein erster kleiner Schritt, dem rasch weitere folgen müssen. Deutschland bezog über 50 Prozent seines Gases aus Russland. Das ist mit einem neuen Terminal nicht zu kompensieren.

About this publication