Kein Steuergeld zur Rettung der US-Pleitebank
Dass die US-Regierung die Einlagen der Silicon Valley Bank garantiert, ihre Aktionäre aber nicht vor Verlusten schützt, ist richtig
Kommentar
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Alexander Hahn
13. März 2023, 17:28
Die Pleite der Silicon Valley Bank wird zur Belastungsprobe für den Finanzsektor – und für die Lehren, die aus der Weltfinanzkrise nach dem Bankrott der Lehman Brothers 2008 gezogen wurden. Neuerlich erschüttern die Schockwellen eines insolventen Geldhauses die Branche, die Angst vor einer weltweiten Ansteckung liegt in der Luft. Allerdings wirkt das diesmal überzogen, denn die Silicon Valley Bank ist nicht mit Lehman Brothers vergleichbar. Schließlich handelt es sich dabei um ein Spezialinstitut, das sich ganz auf die Technologiebranche und Start-ups konzentriert hat.
Der Ruf von US-Präsident Joe Biden nach einer strengeren Regulierung erscheint nur bedingt zielführend. Klar, in Details mögen Verbesserungen sinnvoll sein, aber das Risiko wird sich niemals gänzlich aus dem Bankensektor wegregulieren lassen. Umso mehr, wenn sich das betroffene Finanzinstitut ganz auf eine risikoreiche Branche wie Technologie spezialisiert und sich damit ein Klumpenrisiko aufgehalst hat – das mit dem stark steigenden Zinsniveau nun schlagend wurde.
Richtig ist die Garantie aller Einlagen bei dem Pleiteinstitut, um einen Vertrauensverlust im gesamten Bankensektor zu verhindern. Wichtig ist weiters, dass diesmal nicht Steuerzahlende für Verluste geradestehen müssen, sondern vor allem der Aktionärskreis der Pleitebank, der zuvor jahrelang die Gewinne eines riskanten Geschäftsmodells abkassiert hat. (Alexander Hahn, 13.3.2023)
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