Im Gegensatz zu Putin scheint Xi Jinping zu verstehen, welcher Schaden entstehen kann, wenn man die Rivalität mit den USA auf die Spitze treibt. Aber das bilaterale Verhältnis wird schwierig bleiben.
Dass der amerikanische Außenminister Antony Blinken in Peking auch von Staats- und Parteichef Xi Jinping empfangen wurde, wäre protokollarisch nicht notwendig gewesen. Auch die freundlichen Worte, die Xi an den Gast richtete, waren nicht zwingend.
Die Führung in Peking wollte offenbar ein starkes Signal aussenden, dass sie an einer Stabilisierung der Beziehungen zu den Vereinigten Staaten interessiert ist.
Keine Kontakte zwischen Militärs
Da es sich um das wichtigste bilaterale Verhältnis der Welt handelt, kann man das nur begrüßen. Im Gegensatz zu Putin scheint Xi zu verstehen, welcher Schaden entstehen kann, wenn man die Rivalität mit der westlichen Führungsmacht auf die Spitze treibt.
Trotzdem wird es eine schwierige Aufgabe bleiben, dass aus „Wettbewerb nicht Konflikt“ wird, wie Blinken das beschrieb. Kanäle für Krisenkommunikation und Kontakte zwischen den Militärs wären da hilfreich, vor allem bei den heiklen maritimen Fragen in Asien.
Aber beides will man in China nicht; die andere Seite im Unklaren zu lassen kann unbestritten auch ein Vorteil sein. In Amerika wiederum herrscht ein ungesunder Wettbewerb um die härteste Chinapolitik, der vor allem von den Republikanern befeuert wird.
Der Aufstieg einer neuen und der (relative) Abstieg einer alten Großmacht waren schon immer gefährliche Momente in der Weltpolitik. Sie müssen aber nicht in Kriegen enden, wenn vernunftbegabte Politiker am Ruder sind.
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