Europe Needs a Plan for Trump’s Comeback

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Europa braucht einen Plan für Donald Trumps Comeback

Seine Präsidentschaft hatte gravierende Folgen. Eine zweite Amtszeit wäre noch viel radikaler

“Davon wird sich auch Donald Trump nicht erholen, dieses Problem sind wir los!” Wer sich nach dem Kapitolsturm 2021 in Einschätzungen zur politischen Lage der USA vertiefte, fand viel Bestürzung vor, aber auch Erleichterung: Die Karriere des scheidenden Präsidenten schien vorbei.

Es ist eine Einschätzung, die in Europa auch heute noch vorherrscht: So dumm, Trump noch einmal zum Präsidenten zu wählen, werden die Amerikaner schon nicht sein. Doch leider: So ist es nicht. Umfragen lassen seinen Sieg nicht weniger wahrscheinlich wirken als die Chance, beim Münzwurf das richtige Ergebnis zu erraten – 50 zu 50. Joe Biden mag aus Sicht der Demokraten ihr am wenigsten schlechter Kandidat sein. Eine sichere Bank für den Sieg ist der 80-Jährige nicht.

“Doch ist nicht auch die erste Amtszeit Trumps schadlos an uns vorübergegangen?”, denken sich viele. Nicht ganz: Die Verzögerung von Klimamaßnahmen, die Ermunterung Wladimir Putins, die Covid-Politik, der Abbau der politischen Kultur – überall gab es Folgen. Dazu kommt, dass der Trump von heute ein anderer ist. Er hat sich nach der Abwahl weiter radikalisiert. Und schon jetzt arbeiten Hundertschaften in Thinktanks daran, seine demokratiefeindliche Agenda und isolationistische Außenpolitik diesmal möglichst gut vorzubereiten.

Das alles kann Europa, das sich im Ukrainekrieg stark auf die USA verlässt, nicht egal sein. Und das alles geht auch nicht weg, wenn man die Augen verschließt. Ein Plan B tut not. (Manuel Escher, 20.7.2023)

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