Why Joe Biden’s Closing Ranks with Japan and South Korea Is So Unusual

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Warum Joe Bidens Schulterschluss mit Japan und Südkorea so ungewöhnlich ist

Zum ersten Mal überhaupt hat Joe Biden ausländische Staatenlenker auf seinem Landsitz getroffen. Was er mit den Vertretern Japans und Südkoreas vereinbarte, baut nicht nur einem Angriff Chinas auf Taiwan vor. Sondern auch einem möglichen Wahlsieg der Republikaner in Amerika.

Es war das erste Mal, dass Joe Biden in seiner Amtszeit ausländische Staatenlenker in Camp David empfing. Der Landsitz des US-Präsidenten hat Geschichte gemacht als Ort, an dem Washington die Kunst des außenpolitisch Möglichen auslotet. Jetzt haben dort Japan, Südkorea und die USA engere Sicherheitsbeziehungen und direkte Absprachen im Krisenfall vereinbart.

Biden verlieh dem Gipfel mit dem südkoreanischen Präsidenten Yoon Suk Yeol und dem japanischen Ministerpräsidenten Fumio Kishida allein durch seine Ortswahl historische Bedeutung. Die Welt stehe an einem „Wendepunkt“, betonte der Präsident, an dem demokratische Staaten eine neue Art der Führung übernehmen müssten: durch Zusammenarbeit und Geschlossenheit.

Das Trio vermied es, namentlich jene zwei Kräfte zu nennen, die zu den Treibern dieses Wendepunkts gehören. Weder China noch Donald Trump tauchen in den „Camp-David-Prinzipien“ auf. Es spricht indessen Bände, dass das Trio „die Bedeutung von Frieden und Stabilität in der Taiwanstraße beteuert“. Jene Meeresenge zwischen dem chinesischen Festland und Taiwan, die China immer wieder für seine provokanten Drohszenarien missbraucht und die alle drei Staaten als Ausgangspunkt betrachten, sollte Peking mit seinen Ansprüchen auf Taiwan militärisch ernst machen.

Zugleich erklärten Biden, Yoon und Kishida, dass die vereinbarten Prinzipien „der Beginn eines neuen Kapitels sind“, die „auf Jahre“ die trilaterale Partnerschaft leiten sollen. Sie seien verbunden mit der Überzeugung, „dass der Indopazifik stärker ist, wenn Japan, Südkorea und die Vereinigten Staaten zusammenstehen“.

Dahinter steckt Tokios und Seouls Versuch einer Absicherung für den Fall, dass Donald Trump nach der nächsten US-Wahl wieder ins Weiße Haus einziehen sollte. Der Republikaner hatte in seiner Amtszeit mit seinen – vollkommen unnützen – Avancen gegenüber Nordkorea wachsende Instabilität in der Region provoziert. Wozu auch seine Drohungen beitrugen, Südkorea militärische Unterstützung zu entziehen.

Mit der trilateralen Vereinbarung hoffen Japan und Südkorea Sicherheitsbeziehungen zu institutionalisieren, die über eine mögliche zweite Trump-Ära hinaus halten. Dass die beiden Länder dafür ihren jahrzehntelangen Streit um die Entschädigung ehemaliger koreanischer Zwangsarbeiter beilegten, ist ein weiteres historisches Kapitel, das in Camp David geschrieben wurde.

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