The Price for Riyadh

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Der Preis für Riad

Die USA arbeiten weiter an einer Normalisierung der Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Israel – aber ohne Rücksicht auf Netanjahu. In dieser Hinsicht geht die Rechnung der Hamas auf.

Zu den Veränderungen, die der Gazakrieg in der nahöstlichen Diplomatie zur Folge hat, gehört die Höhe des Preises, den Israel für eine Normalisierung der Beziehungen zu Saudi-Arabien zahlen müsste.

Vor dem Überfall der Hamas konnte Netanjahu darauf hoffen, diesen strategisch bedeutenden Schachzug gegen Iran ohne allzu große Zugeständnisse an die Palästinenser einzufädeln.

Jetzt wird in Riad glaubwürdiger Fortschritt auf dem Weg zu einer Zweistaatenlösung zur Bedingung gemacht. Netanjahus Koalition mit Siedleraktivisten und religiösen Zionisten wird es schwerfallen, sich darauf einzulassen; der Ministerpräsident selbst soll die Idee im Januar schon mal abgelehnt haben.

Bisher ist Netanjahu nicht eingeknickt

Deshalb ergibt sich auch hier wieder ein Bild, das aus der Debatte über die humanitäre Versorgung Gazas bekannt ist: Die Vereinigten Staaten treiben den Prozess voran, wie gerade erst wieder Blinken in Saudi-Arabien, nehmen dabei aber keine Rücksicht auf die israelische Regierung.

Ähnlich verhält es sich im UN-Sicherheitsrat, wo Washington einen Resolutionsentwurf einbringen will, der Netanjahu politisch weiter unter Druck setzen würde.

Bisher ist er nicht eingeknickt, was auch an der Grundstimmung in Israel liegen dürfte. Aber die politischen Kosten des Landes steigen, im Verhältnis zum Westen genauso wie in der Region. In dieser Hinsicht geht die Rechnung der Hamas auf.

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