Despite Attempts by Democrats, the Alchemical Genius of Donald Trump Is Unstoppable

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Trotz aller Versuche der Demokraten: Das alchimistische Genie des Donald Trump ist nicht unterzukriegen

Der furiose Erfolg der Plattform Truth Social an der Börse ist verbunden mit atemraubenden Risiken und Interessenkonflikten. Doch er straft alles Gerede von Trumps angeblichem Bankrott Lügen. Der Mann ist ein Phänomen.

Wie oft ist in den letzten Wochen nicht schadenfreudig darüber spekuliert worden, ob das stolze New Yorker Firmenimperium von Donald Trump vor dem Einsturz stehe. Zwar behauptete der frühere Präsident grossspurig, er verfüge über Hunderte von Millionen Dollar an liquiden Mitteln. Gleichzeitig brachte er es nicht fertig, fristgerecht das Geld oder eine Garantie für die Zahlung von 454 Millionen Dollar beim Gericht zu hinterlegen, die ihm der New Yorker Richter Arthur Engoron im Februar in einem Zivilprozess wegen krass überbewerteter Immobilienwerte aufgebrummt hatte. Würde deshalb die New Yorker Anklägerin Letitia James bald zur Konfiszierung von Trumps Immobilien schreiten?

Doch von einem Tag auf den anderen ist Trumps geschätztes Privatvermögen von 2,5 Milliarden auf 7 Milliarden Dollar hochgeschnellt. Der ehemalige Präsident ist nicht «Broke Don», wie sein Widersacher Joe Biden am vergangenen Wochenende in einer Rede behauptete. Der ziemlich läppische Versuch Bidens, Trumps Talent in der Herabsetzung seiner politischen Gegner durch die Vergabe lustiger Übernamen zu imitieren, ist ein Rohrkrepierer.

Truth Social ist ausser Trump fast nichts

Die Aktie der Anfang 2022 von Trump und Verbündeten in der Not lancierten Social-Media-Plattform Truth Social ist am Dienstag erstmals an der New Yorker Börse gehandelt worden. Damit wird das Unternehmen an der Börse mit etwa 8 Milliarden Dollar bewertet. 60 Prozent davon stehen im Besitz Trumps. Das macht rein rechnerisch rund 4,5 Milliarden Dollar, die auf einen Schlag zu seinem bisher hauptsächlich auf Beton und Stahl ruhenden Vermögen hinzukommen. Der Mann transformiert sich vom etwas zwielichtigen New Yorker Immobilienmogul zum glänzenden Tech-Milliardär, der aus fast nichts goldglänzenden Reichtum erzeugen kann.

Denn Truth Social ist fast nichts, wenn man allein die harten ökonomischen Fakten zur Grundlage nimmt: Die Firma wies in den letzten neun Monaten 2023 einen Umsatz von 3,4 Millionen Dollar bei einem Jahresverlust von 49 Millionen Dollar aus. Mit rund 9 Millionen registrierten Nutzern hat sie einen winzigen Anteil am Markt der sozialen Plattformen; allein der Marktführer Meta (Facebook, Instagram, Whatsapp) zählt über 3 Milliarden Nutzer. Wirtschaftlich ist die Bewertung kaum zu erklären.

Zudem ist die Aktie mit erheblichen Risiken verbunden: Ihre Anziehungskraft hängt von der Kooperation eines einzigen Mannes ab; sollte Trump einmal als Lieferant von Posts plötzlich ausfallen, wäre Truth Social faktisch tot. Sollte ihm im Herbst die Wiederwahl ins Weisse Haus misslingen, dürfte das Interesse an seinen Posts und damit die Anziehungskraft von Truth Social abnehmen. Gar nicht zu sprechen von den atemraubenden Interessenkonflikten, wenn der private Reichtum des künftigen Präsidenten durch jede seiner öffentlichen Bekanntgaben auf der eigenen Internet-Plattform gesteigert werden kann.

Doch gerade das ist es, was den Erfolg Trumps ausmacht und die verzweifelten Angriffe seiner Gegner ins Leere laufen lässt: Er ist ein Medien-Superstar, der spielend ein riesiges Publikum erreichen, berühren und begeistern kann. Er ist eine Marke, deren hemmungslose Vermarktung ihm nicht nur Milliarden einbringt, sondern ihn bereits einmal ins Weisse Haus führte. Das war schon vor der Präsidentenwahl 2016 so, als Trumps Einkommen primär aus seinen TV-Auftritten und Markenrechten floss. Mit dem Erfolg von Truth Social treibt er seine Erfolgsstrategie auf die Spitze.

Nach goldenen Turnschuhen nun auch Aktien

Wird Trumps Vermarktungstalent ihn ein zweites Mal ins Weisse Haus führen? Das Rennen ist weiterhin völlig offen. Klar ist allerdings geworden, dass die Versuche der Demokraten zum Scheitern verurteilt sind, Trumps Aura als erfolgreicher Unternehmer zu beschädigen und ihn auf diese Art zu bekämpfen. Die New Yorker Staatsanwältin James zerrt Trumps aufgeblasene Immobilienbewertungen an die Öffentlichkeit? Der Richter Engoron drängt ihn durch eine verblüffend hohe Busse in die Enge? Die Demokraten spekulieren über finanzielle Engpässe von Trumps Präsidentschaftskampagne wegen der hohen Rechtskosten in seinen vielen Prozessen? Alles irrelevant. Seine Fans lieben ihn und lassen sich ihre Loyalität etwas kosten – neben Spenden, roten Mützen und goldenen Turnschuhen steht dafür neu die Aktie von Truth Social zur Verfügung.

Eine ganz andere Frage ist es, ob man sich für die USA und den Rest der Welt einen Alchimisten im Weissen Haus wünscht. Doch das ist eine politische Frage. Die Demokraten müssen Trump mit überlegener Politik bekämpfen, nicht mit kläglichen Versuchen der wirtschaftlichen Rufschädigung.

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