Country 1st, Then the Person: Old Joe Is Becoming a Troubling Example

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Erst das Land, dann die Person: Old Joe wird zum abschreckenden Beispiel

Auch hierzulande tun Politiker gut daran, sich diesen einen Satz immer wieder zu sagen: Es gibt eine Aufgabe, die wichtiger ist als wir selbst! Das stärkt auch die Demokratie.

Immer wieder Joe Biden. Diese Versprecher, diese Bilder – alles geht rasend schnell um die Welt. Mit jedem neuen verstörenden Detail wird er schwächer. Biden als Beispiel für einen Mann, der sich ans politische Amt klammert: eine Warnung für jedermann.

Die vielen Fragen nach seiner mentalen Gesundheit, und das am Rande eines internationalen Großereignisses von Rang – was Biden sich da hat gefallen lassen (müssen). Entwürdigend war das, ist das. Für ihn als Person, für die Präsidentschaft als Institution und am Ende weltweit für die ganze große Nation.

Immerhin hat Biden als US-Präsident das wichtigste Amt der westlichen Zivilgesellschaften inne. Gerade noch. Denn die Fragen werden nicht mehr enden. Das hat er sich auch selbst zuzuschreiben. Old Joe wird zum abschreckenden Beispiel, weit über die USA hinaus. Er zeigt, was geschieht, wenn einer sich als Person so viel wichtiger nimmt als die Aufgabe.

Zur Warnung wird das auch für Parteien. In dieser Weise kann es ihnen ergehen, wenn sie ihre Führungsfragen nicht rechtzeitig entscheiden, sondern die Debatte mehr oder weniger laufen lassen.

Das klingt auch nach deutschen Parteien

Da hält ein Lager am vermeintlich gesetzten Kandidaten fest, das andere will ihn absetzen. Und dann gibt es Streit über potenzielle Nachfolger, bei denen sie sich nicht einigen können – das klingt auch nach mancher deutschen Partei, nach CDU und SPD.

Natürlich hat Biden noch immer Ambitionen. Er war einer der jüngsten Senatoren in der US-Geschichte, ist einer der erfahrensten Politiker des Landes. Doch hat diese Zeit seinen Blick getrübt. Er sieht nicht, wann es Zeit ist, zu gehen. Um die Würde zu bewahren, als Person, für die Institution. Und die Demokratie!

Sage nun niemand, das alles sei nur in den USA möglich. Diese Herausforderung besteht zumal in Deutschland: erst das Land, dann Partei und Person. Hier nahen ja auch Wahlen.

Die Politiker mit Führungsanspruch, mit Kanzlerambition tun gut daran, sich diesen einen Satz immer wieder zu sagen: Es gibt eine Aufgabe, die wichtiger ist als wir selbst! Und wer sich das sagt, findet die Antwort bestimmt besser als Biden.

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