Elon Musk Has Too Much Power

<--

Elon Musk hat zu viel Macht

Der vermeintliche Vorkämpfer der Meinungsfreiheit, der wortreiche Kritiker politischer Einflussnahme ist längst zum obersten Trump-Propagandisten mutiert

Elon Musks Leistungen sind unbestritten: Niemand hat E-Autos so viel Aufmerksamkeit verschafft wie der Tesla-Chef. Beim Thema Raumfahrt lässt Space X die Nasa zunehmend alt aussehen. Das Satellitennetzwerk Starlink hilft Betroffenen von Hurrikans ebenso wie dem ukrainischen Militär.

Gleichzeitig zeigt das Beispiel Musk aber auch, wie sehr sich die politischen Maßstäbe verschoben haben. Jahrelang hatten rechte Kreise in den USA eine gezielte Einflussnahme von Firmen wie Google und Facebook auf Wahlen herbeifantasiert. In Hearings mussten sich deren Chefs zum Teil abstrusen Fragen stellen. Beweise? Bis heute: Fehlanzeige. Musk selbst tat sich dabei als “Kritiker” hervor. Als Held der freien Meinungsäußerung. Einer, der Twitter kaufte, um es vom “liberalen Bias” zu befreien und als “objektives” X wiederauferstehen zu lassen.

Die Offenbarung

Die Realität ist eine andere: Musk ist längst zum obersten Propagandisten für Donald Trump mutiert. Er pumpt nicht nur Millionen in dessen Kampagne, sondern macht nun genau das, was er anderen unterstellt hat: Wie ein Bericht der New York Times offenlegt, arbeitet X direkt mit der Trump-Kampagne zusammen, um unerwünschte Inhalte von der Plattform löschen zu lassen.

Das verdeutlicht vor allem eines: Elon Musk hat zu viel Macht – und zwar viel zu viel. Das zu ändern sollte eigentlich im Interesse aller sein, die es mit dem Kampf gegen politische Einflussnahme wirklich ernst meinen. Also: wirklich. (Andreas Proschofsky, 14.10.2024)

About this publication