Donald Trump: Fascist with a Public Service Announcement

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Donald Trump agiert wie ein Faschist mit Ansage

25. Oktober 2024, 14:56 Uhr

Donald Trump droht jetzt schon mit Entlassungen unliebsamer Gegner. (Foto: PATRICK T. FALLON/AFP)

Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner kündigt an, er werde im Falle seiner Wahl den Sonderermittler Jack Smith entlassen. Rechtswidrig? Egal.

Kommentar von Boris Herrmann

Es wird niemand mehr sagen können, er hätte es nicht gewusst. Und das ist, wenn man so will, sogar eine nette Serviceleistung von Donald Trump. Seit Monaten versucht ihn zumindest ein Teil seiner Strategen und Beraterinnen offenbar davon zu überzeugen, seine Sprache zu zügeln, etwas freundlicher zu sein, als ein Kandidat aufzutreten, der die Grundzüge der amerikanischen Verfassung respektiert. Aber Trump ist eben Trump. Sein Wesen macht das nicht mit.

Nun hat er angekündigt, im Falle seiner Wiederwahl den Sonderermittler Jack Smith „innerhalb von zwei Sekunden“ zu entlassen. Trump hätte genauso gut sagen können: Ich werde mich binnen zweier Sekunden über das Gesetz stellen, die Gerichtsbarkeit entmachten, den inneren Feind bekämpfen, wie ein König regieren. Denn Jack Smith ist der Strafverfolger, der Trump in zwei Fällen auf Bundesebene angeklagt hat: wegen seiner Rolle beim Sturm aufs Kapitol und wegen seines Umgangs mit Geheimdokumenten. Der US-Präsident ist von Gesetzes wegen gar nicht zu dieser Entlassung befugt, denn Smith untersteht dem Justizministerium. Aber auch dafür hat Trump schon eine Lösung, die er auch kundtut: „Wir haben Immunität beim Supreme Court, es wäre so einfach.“

Vielleicht ist der Vergleich mit dem König ungerecht – für die Könige. Denn es gibt ja durchaus auch nette Monarchen. So wie Trump aber redet, spricht ein Faschist mit Ansage.

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