Trump’s Imperialism

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Trumps Imperialismus

Die Europäer sollten die angedrohten US-Strafzölle und einem Handelskrieg ernst nehmen und sich auf das Ende gemeinsamer Regeln im transatlantischen Verhältnis einstellen.

Der neue Präsident der USA ist noch nicht im Amt, da hält Donald Trump schon die Welt in Atem. Seine Zölle für die drei wichtigsten Handelspartner seines Landes könnten einen internationalen Handelskrieg auslösen und die Weltwirtschaft ins Chaos stürzen. Die Ankündigung ist ein ausgestreckter Mittelfinger: Der mächtigste Mann der Welt schreckt vor nichts und niemandem zurück.

Optimisten mögen die Drohung als unkonventionellen Hebel für Verhandlungen interpretieren. Doch die Forderungen sind so maximal, dass die drei Länder sie unmöglich erfüllen können – schon gar nicht bis zum 20. Januar. Noch beunruhigender ist, dass Trump die Zölle nicht für den Ausgleich von Handelsungleichgewichten einsetzt, sondern als imperialistisches Druckmittel gegen politische Entscheidungen fremder Regierungen. Man braucht nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, was das für Europa bedeutet.

Es wird Zeit, dass die Europäer die Botschaft ernst nehmen: Die Zeiten gemeinsamer Werte und Regeln im transatlantischen Verhältnis sind vorbei. Der neue US-Präsident kennt nur einen Partner: sich selbst.

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