Kari Lake schwingt die Abrissbirne
Die neue Chefin des amerikanischen Auslandsrundfunks Voice of America soll Kari Lake heißen. Damit könnte Trump seine neue Medienmacht vervollkommnen.
Donald Trump hat für sein Horrorkabinett, mit dem er die USA in den kommenden vier Jahren regieren will, die nächste Topbesetzung gefunden: Kari Lake soll den Auslandsrundfunk Voice of America führen.
Der Sender erreicht nach eigenen Angaben weltweit 354 Millionen Menschen, sendet in 49 Sprachen, hat ein Jahresbudget von 267 Millionen Dollar, beschäftigt rund 2000 Mitarbeiter und ist für Kari Lake genau das „richtige“ Feld, um sich als Abrissbirne zu bewähren.
„Ich werde euer übelster Alptraum sein“
Die ehemalige Moderatorin von Fox News, die sich jeweils erfolglos im November 2022 für das Amt der Gouverneurin von Arizona und 2024 für den Senat bewarb, posaunt mit Verve das Fake-News-Märchen von der Präsidentschaftswahl, die Donald Trump 2020 „gestohlen“ worden sei, in die Welt. Als sie selbst in Arizona zur Gouverneurswahl antrat, wusste sie schon vor dem Wahltag, dass es nicht mit rechten Dingen zugehen könne, sollte sie diese verlieren. Ihre Ausfälle gegen die Presse sind legendär. „Ich werde euer übelster Albtraum sein“, versprach sie Reportern. „Wir werden die Medien reformieren. Wir werden euch wieder zu Journalisten machen, macht euch bereit.“
Bereit machen auf eine feindliche Übernahme müssen sich jetzt die Mitarbeiter von Voice of America. Der Sender wird zwar staatlich finanziert, pocht aber auf seine journalistische Unabhängigkeit und setzte diese auch schon vor Gericht gegen politische Übergriffe, die Trump während seiner ersten Amtszeit unternahm, durch.
Sie soll den Sender auf MAGA trimmen
Nun aber kann Trump den Leiter der United States Agency for Global Media, die Voice of America und andere öffentlich finanzierte Sender beaufsichtigt, benennen. Der von Trump Berufene würde dann Kari Lake auf den Posten der Senderchefin hieven. Lake werde sicherstellen, „dass die amerikanischen Werte der Freiheit fair und genau auf der ganzen Welt verbreitet werden“, kündigte Trump auf seiner Plattform Truth Social an. „Unter meiner Führung“, bedankte sich Lake für die Nominierung, werde Voice of America seine „Mission hervorragend erfüllen: die Errungenschaften Amerikas weltweit aufzuzeichnen“. Wer ihren Werdegang verfolgt hat, ihr permanentes Wüten gegen die „Mainstream-Medien“ und ihren Hang zu Verschwörungstheorien (vom „Tiefen Staat“ bis zum Corona-Komplott), weiß, dass damit nichts anderes gemeint ist, als den Sender auf Trumps „Make America Great Again“ (MAGA) zu trimmen.
Mit Elon Musk als inoffiziellem Propagandaminister mit der Digitalplattform X, mit seinem eigenen Social-Media-Kanal Truth Social und dann dem US-Auslandfunk würde Trump seine Medienmachtbasis runden. Seinen Vorschlag für den Chef der Agency for Global Media muss der Senat allerdings erst bestätigen. Kaum zu glauben, erhielte er hier Widerspruch.
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