Donald Trump’s Desire for Expansion Is Extremely Dangerous*

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Trumps Expansionsgelüste sind brandgefährlich

Der baldige US-Präsident schließt nicht einmal Waffengewalt gegen Nato-Partner aus, um seine geostrategischen Interessen in Grönland oder am Panamakanal durchzusetzen

Am 20. Jänner kehrt Donald Trump ins Weiße Haus zurück. Im Oval Office sitzt nicht nur der mächtigste Mensch, sondern für gewöhnlich auch der Anführer der freien Welt, der Demokratie- und Freiheitsrechte gegen jene hochhält, die sie mit Füßen treten und Grenzen mit Waffengewalt zu verschieben versuchen.

Die USA haben freilich auch viel verbrochen, mit Interventionen zugunsten von Militärdiktaturen oder Regimeumstürzen aus geostrategischen Interessen viel verbrannte Erde, Konflikte und abertausende Tote hinterlassen. Doch der Interventionismus schien zuletzt am absteigenden Ast, wurde vor allem auch von Trump verpönt. Sein Interesse und alle Ressourcen sollten schließlich der Wiedergroßartigmachung Amerikas dienen.

Drohen wie ein Diktator

Wenn Trump jetzt aber schon vor Amtsantritt den Golf von Mexiko in Golf von Amerika umbenennen will und weder wirtschaftliche Erpressung noch Waffengewalt zur Wiedererlangung der Hoheit über den Panamakanal und zur Übernahme Grönlands ausschließt, müssen alle Alarmglocken schrillen. So verständlich die Forderung nach höheren Nato-Beiträgen ist, so inakzeptabel ist seine Expansionslust. Würden Autokraten und Diktatoren vom Schlage Putins oder Kims Nato-Alliierten wie Dänemark derart unverhohlen drohen, nur um geopolitische Interessen durchzusetzen, gäbe es zu Recht Sondersitzungen im Brüsseler Nato-Hauptquartier. Irgendwer mit Einfluss auf Trump sollte ihn rasch zur Räson bringen. Nur: Wer kann das gegenüber dem mächtigsten Menschen der Welt schon sein?

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