Trump und die Zollfragen
China versucht aus der Zollpolitik des amerikanischen Präsidenten politisches Kapital zu schlagen. Ob das gelingt, hängt davon ab, ob Trump die Kosten seiner Politik erkennt.
Natürlich versucht China, aus der Zollpolitik des amerikanischen Präsidenten politisches Kapital zu schlagen. Dazu müsste man aber erst einmal verstehen, was Donald Trump eigentlich plant, denn bisher wirkt sein Verhalten widersprüchlich. Einerseits will er die internationalen Verpflichtungen der Vereinigten Staaten reduzieren, um eine Überdehnung ihrer Macht zu vermeiden. Das ist eine Erkenntnis aus dem Niedergang großer Mächte, wie ihn Paul Kennedy vor Jahrzehnten beschrieben hat. Andererseits scheint Trump zu glauben, dass er sich mit der Zollpolitik – einem wirtschaftspolitischen Instrument, dessen Hoch-Zeit auf das 19. Jahrhundert zurückgeht – alle Mächte dieser Welt zu Willen machen kann.
Wenn Freihandel allen nützt, werden Handelsbeschränkungen wie Zölle allen Beteiligten schaden. Der Schaden wird umso größer für die Vereinigten Staaten, je wilder Trump das Zollschwert schwingt. Das Treffen in China dürfte Trump weniger interessieren; ein messbarer Schaden seiner Politik im eigenen Land aber schon eher.
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