The Dismantling of Meta Is the Only Weapon against Its Dangerous Concentration of Power

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Eine Meta-Zerschlagung ist die einzige Waffe gegen gefährliche Machtkonzentration

Die US-Wettbewerbsbehörde drängt auf eine Abspaltung von Instagram und Whatsapp vom Mutterkonzern. Das hätte weitreichende Folgen

Mark Zuckerberg ist sauer. Da organisiert er für Donald Trump nach dessen Inauguration eine Party, dreht die Faktenprüfung auf seinen Plattformen ab und sorgt dafür, dass die KI-Modelle im Hause Meta keinen “liberalen Bias” mehr zeigen. Und trotzdem sitzt der Meta-CEO seit Montag vor einem Gericht in der US-Hauptstadt Washington und muss sich mit einer möglichen Zerschlagung seines Imperiums herumplagen. Was ist passiert?

Mit der Übernahme von Instagram 2012 und Whatsapp 2014 hat sich Zuckerberg laut der US-Wettbewerbs- und -Verbraucherschutzbehörde FTC eine übermäßige Monopolstellung in der Social-Media-Welt erkauft. Der Verdacht kommt nicht von ungefähr. Facebook ist immer noch die weltweit größte Plattform dieser Art. Mit rund drei Milliarden monatlich aktiven Nutzern lässt es Instagram (zwei Milliarden User) als Zweitplatzierten deutlich hinter sich. Mit ihren zusammen fünf Milliarden Nutzern zeigen die beiden Meta-Plattformen deutlich, wie mächtig der US-Konzern auf diesem Gebiet geworden ist. Erst auf dem dritten Platz taucht die chinesische Konkurrenz in Form von Tiktok auf – der umstrittene Videodienst erreicht immerhin 1,6 Milliarden monatlich aktive User.

Das große Problem der FTC ist, dass die Übernahmen von Instagram und Whatsapp von den Behörden damals durchgewinkt wurden. Man muss also mehr als zehn Jahre später beweisen, dass man sich geirrt hat.

Wichtiger Prozess

Die zentrale Frage vor Gericht lautet: Wie viel Macht darf ein Unternehmen im digitalen Raum haben? Wenn Konzerne wie Meta Konkurrenten einfach aufkaufen können – von der FTC als “killer aquisitions” bezeichnet –, bringt das dem Markt erwiesenermaßen Nachteile. Kleinere Plattformen wie Mastodon und Bluesky könnten ohne faire Marktbedingungen nie groß werden. Die Qualität von Diensten kann sinken, weil Usern die Alternativen fehlen – ein Beispiel dafür wäre die von vielen Nutzern versuchte Abwanderung von X, die mangels gleichwertiger Angebote vielfach im Sand verlief. Bei Instagram hat man die Übernahme durch Meta vor allem mit mehr Werbung und einem Aufweichen des Schutzes der Privatsphäre gespürt – Letzteres insbesondere durch die Verknüpfung der Daten der vielen Meta-Dienste, schließlich gehören Whatsapp und Threads auch noch dem Zuckerberg-Netzwerk an.

Und da wäre noch der politische Einfluss solcher Monopole. Konzerne können den öffentlichen Diskurs mithilfe von Algorithmen mittlerweile im Hintergrund genauso steuern wie durch aktives Lobbying für bestimmte Parteien. Hier zeigte X im letzten US-Wahlkampf, was politisch angerichtet werden kann. Meta hätte hier eine noch viel größere Reichweite und wesentlich mehr Macht, um die Agenden des neuen US-Präsidenten oder anderer Personen mehr oder weniger subtil in die Gedankenwelt der Userinnen und User zu bringen.

Ein Urteil im soeben begonnenen Prozess, egal wie lang er dauern mag, könnte ein beispielloser Eingriff in die Struktur eines Tech-Giganten und ein erster Schritt in eine neue Zukunft des digitalen Wettbewerbs und der Regulierung großer Konzerne werden. Das ist zu begrüßen. Denn konzentrierte Macht in diesem Ausmaß will man weder bei einem Elon Musk noch bei einem Mark Zuckerberg oder sonst jemandem sehen.

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