The leftist senator from Vermont wanted a revolution. What he got was election losses. After the latest primary results, Joe Biden is likely to be the candidate to defeat Trump.
The Democratic Party’s presidential nominee for the November election is likely to be Joseph Robinette Biden Jr. This is almost a certainty after the most recent primaries. On Tuesday, after six elections in important U.S. states, the former vice president won just like he did on Super Tuesday one week ago.
It is quite conceivable that Bernie Sanders, Biden’s last remaining opponent, will keep going anyway. Maybe he and his supporters are convincing themselves that they can still achieve something in the coming elections.
However, election results so far speak against that and prove the contrary: Democratic Party supporters who have cast their votes throughout the country in recent weeks made a decision that leaves little doubt in terms of clarity – a decision for Biden.
Sanders misjudged matters in two respects. After decades of almost unbridled financial capitalism crowned by three terrible years of Donald Trump’s administration, he believed the U.S. was ready for a leftist revolution.
He also believed the Democratic Party was ready to make him the standard bearer for this revolution – like they nearly did in 2016, when he was running against Hillary Clinton and narrowly lost. However, neither was the case.
Sanders Could Not Even Convince the Democrats
Most Americans are fed up with Trump, his chaos, drama, incompetence and rush to judgment. This applies even more in the current coronavirus crisis where chaos and incompetence could cost many lives. And most Americans can see that inequality has reached obscene proportions in their country. But that doesn’t mean they want to change the whole economic, political and social order, like Sanders has promised.
Sanders could not even convince the Democrats. Some of the people who still voted for him (or voted against Clinton) in 2016 have now defected to Trump.
The vast majority of remaining Democratic voters, however, have chosen the candidate who, in their opinion, is in the best position to defeat Trump. That is the main objective for Democratic Party supporters. Everything else, all the plans, programs and grandiose promises, are merely an accessory and ornamentation, political tinsel.
In the end, it was just too risky for most Democrats to support a campaign headed by the self-proclaimed democratic socialist Sanders, and they are probably right.
That doesn’t necessarily mean Biden is the right man to defeat Trump. He has his own problems and weaknesses, which will become very important in the coming months. To put it politely, at the age of 77, Biden might not be the politician and campaigner he used to be 20 years ago, and might still have been four years ago. That is obvious and well known.
It is why, one year ago, a good part of the Democratic establishment still had high hopes for Elizabeth Warren. It was only when her candidacy collapsed and Sanders took the lead that the politically moderate wing gathered increasingly behind Biden. The motto became it’s all right as long as it’s not Bernie, even if we have to go for Biden, meaning that Biden is more of a stopgap solution than an ideal candidate.
Republicans have already begun a campaign painting Biden as a senile and demented old man. Some of Sanders’ supporters have enthusiastically participated in this witch hunt, demonstrating how deep the gap is within the party between Sanders’ left wing and Biden’s politically moderate wing, and showing how great the mutual contempt and distrust have become.
If the Democrats want to win the presidential election in November, they must not waste any more time and energy on intraparty disputes. They have to pull themselves together and concentrate on the real mutual enemy: Trump.
The best service Sanders could render the Democratic Party − and America − would be to give up and support Biden.
Bernie Sanders hat sich verschätzt
Der linke Senator aus Vermont wollte eine Revolution. Geerntet hat er Wahlniederlagen. Joe Biden dürfte nach diesem Wahlabend ziemlich sicher der Kandidat sein, der Trump besiegen muss.
Der Kandidat der Demokratischen Partei für die US-Präsidentschaftswahl im November dürfte Joseph Robinette Biden Jr. heißen. Das steht nach der jüngsten Runde an Vorwahlen so gut wie fest. Wie schon vor einer Woche am "Super Tuesday" siegte der frühere Vizepräsident auch an diesem Dienstag, an dem sechs Wahlen stattfanden, in allen wichtigen Bundesstaaten.
Es ist durchaus denkbar, dass Bernie Sanders, Bidens letzter noch verbliebener Gegner, trotzdem weitermachen wird. Es mag sein, dass er und seine Unterstützer sich einreden, dass in den folgenden Abstimmungen noch was zu holen sein könnte.
Aber die bisherigen Wahlergebnisse sprechen dagegen, und sie belegen das Gegenteil: Die demokratischen Parteianhänger, die in den vergangenen Wochen überall im Land ihre Stimmen abgegeben haben, haben eine Entscheidung getroffen, die an Klarheit wenig zu wünschen übrig lässt - für Joe Biden.
Sanders hat sich gleich doppelt verschätzt. Nach Jahrzehnten eines fast ungezügelten Finanzkapitalismus, gekrönt von drei furchtbaren Jahren der Regentschaft Donald Trumps, hat er zum einen geglaubt, dass die Vereinigten Staaten reif seien für eine linke Revolution.
Und er hat geglaubt, dass die Demokratische Partei bereit ist, ihn zum Bannerträger dieser Revolution zu machen - so wie sie es 2016 bereits beinahe getan hätte, als er mit Hillary Clinton um die Kandidatur gekämpft und knapp verloren hatte. Aber beides war nicht der Fall.
Bernie Sanders hat nicht mal die Demokraten überzeugen können
Die meisten Amerikaner haben Trump, sein Chaos, sein Drama, seine Unfähigkeit und seine Hetze zwar satt. Das gilt umso mehr in der jetzigen Corona-Krise, wo Chaos und Unfähigkeit sehr viele Menschenleben kosten können. Und die meisten Amerikaner sehen auch, dass die Ungleichheit in ihrem Land obszöne Ausmaße angenommen hat. Doch das bedeutet nicht, dass sie die gesamte wirtschaftliche, politische und soziale Ordnung umkrempeln wollen, wie Sanders das versprochen hat.
Bernie Sanders hat nicht mal die Demokraten überzeugen können. Ein Teil der Menschen, die 2016 noch für ihn (respektive gegen Clinton) gestimmt haben, ist inzwischen zu Trump übergelaufen.
Die restlichen demokratischen Wähler wiederum haben sich mit großer Mehrheit für den Bewerber entschieden, der ihrer Ansicht nach am ehesten in der Lage ist, Trump zu besiegen. Das ist das wichtigste Ziel der Anhänger der Partei. Alles andere, alle Pläne, Programme und hochtrabenden Versprechen sind nur Beiwerk und Dekoration - politisches Lametta.
Am Ende war es so: Mit dem selbsternannten "demokratischen Sozialisten" Sanders an der Spitze in den Wahlkampf zu ziehen, war den meisten Demokraten in den bisherigen Vorwahlen einfach zu riskant. Und vermutlich haben sie damit recht.
Das heißt nicht, dass Biden zwangsläufig der richtige Mann ist, um Trump zu besiegen. Er hat seine eigenen Probleme und Schwächen. Die werden in den kommenden Monaten sehr offensichtlich werden. Um es höflich auszudrücken: Joe Biden ist mit 77 Jahren nicht mehr der Politiker und Wahlkämpfer, der er vor zwanzig Jahren war und vor vier Jahren vielleicht noch gewesen wäre. Das ist offensichtlich und bekannt.
Es war der Grund, warum vor einem Jahr ein guter Teil des demokratischen Parteiestablishments noch großer Hoffnung auf Elizabeth Warren gesetzt hatte. Erst als ihre Kandidatur kollabierte und Sanders sich an die Spitze setzte, sammelte sich der politisch moderate Flügel mehr und mehr hinter Biden. Hauptsache nicht Bernie, selbst wenn es dann Biden wird - das war die Devise. Und das bedeutet: Biden ist eher eine Notlösung, kein wirklicher Wunschkandidat.
Die Republikaner haben bereits mit einer Kampagne begonnen, um Biden als einen senilen bis dementen Tattergreis darzustellen. Einige von Sanders' Unterstützern haben sich mit Begeisterung an diesem Kesseltreiben beteiligt. Das zeigt, wie tief der Graben in der Partei zwischen dem linken Sanders-Flügel und dem politisch gemäßigten Biden-Flügel ist, wie groß die gegenseitige Verachtung und das Misstrauen geworden sind.
Aber wenn die Demokraten die Präsidentschaftswahl im November gewinnen wollen, dann können sie jetzt keine Zeit und Energie mehr mit innerparteilichem Streit verschwenden. Dann müssen sie sich zusammenraufen und auf den wahren, gemeinsamen Gegner konzentrieren: Donald Trump.
Der beste Dienst, den Bernie Sanders jetzt der Demokratischen Partei - und Amerika - erweisen könnte, wäre aufzugeben und Joe Biden zu unterstützen.
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