Sinnvoller Börsenbann von chinesischen Unternehmen?
Washington verlangt die Einhaltung von Buchhaltungsstandards. Doch Sanktionen, die wenig bringen und dem amerikanischen Finanzplatz schaden, führen nicht weiter.
Was will die amerikanische Regierung mit der Drohung erreichen, chinesische Firmen von der Börse zu verbannen, wenn sie sich nicht den Buchhaltungsstandards unterwerfen? Man könnte das als Maßnahme zum Schutz der Aktionäre interpretieren. Doch die wichtigsten Geldgeber für die chinesischen Firmen an den Börsen sind professionelle Investoren.
Sie sind professionell verpflichtet, zu wissen, was sie tun, wenn sie Geld ausgeben. Und manchmal gelingt ihnen das auch. Sie haben zudem nicht laut um Hilfe in der Ergründung chinesischer Bilanzen gerufen. Sie verlassen sich auf ihren eigenen Spürsinn und auf das Testat der Wirtschaftsprüfer. Das mögliche politische Ziel, die Unternehmen von amerikanischem Kapital abzuschneiden, wird mit dem Vorstoß ebenfalls nicht erreicht.
Die Pfade, auf dem Kapital zu seinem Ziel gelangt, mögen verschlungen sein, sie sind aber real existierend. Verschiedene alternative Börsenplätze bieten sich ebenso an wie der Private-Equity-Beteiligungsmarkt. Natürlich könnte Peking auch schlicht Einsicht in die Buchhaltung gewähren. Aber Sanktionen, die wenig bringen und dem amerikanischen Finanzplatz schaden, führen nicht weiter.
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