Barack Obama began talking about a nuclear weapons-free world while he was still campaigning for president. As commander in chief, he again reiterated his plea for nuclear disarmament in a speech delivered in Prague.
And now it appears a first step in that direction has been taken. If the agreement just concluded between the United States and Russia actually takes effect, there will be a few hundred fewer nuclear weapons in those nations’ arsenals. Each side intends to reduce the number of weapons targeted at the other by about one-third.
No one regrets that development; anyone who wants to celebrate it a little may do so. But even if these weapons are not only taken offline but actually destroyed, even if the nuclear stockpile in Europe is withdrawn, it still won’t amount to a first step in complete nuclear disarmament.
That’s because simple, linear logic doesn’t apply where nuclear weapons are concerned. Numerical reduction doesn’t necessarily mean reduced danger. The atomic bomb is the only weapon capable of unleashing immeasurable destruction in an instant. And above all, it’s the only weapon against which there’s no effective defense; an effective defense against atomic weapons demands absolute reliability, and that makes them absolutely unique.
Thinking in terms of hundreds or thousands of nuclear warheads comes from the virtual reality world of nuclear war tacticians. It has little to do with the real world. Seen that way, this proposed reduction amounts to nothing more than one-third less insanity.
Ein Drittel weniger Wahnsinn
KOMMENTAR VON ERIC CHAUVISTRÉ
25.03.2010
Ein erster Schritt zu einer atomaren Abrüstung ist das nicht.
Noch vor seiner Wahl sprach Barack Obama in Berlin von einer Welt ohne Atomwaffen. Als Oberbefehlshaber über das US-Atomwaffenarsenal wiederholte der Präsident im letzten Jahr in Prag sein Plädoyer für atomare Abrüstung und seine Vision einer atomwaffenfreien Welt.
Jetzt, so scheint es, ist ein erster Schritt dahin geschafft. Wird das kurz vor dem Abschluss stehende Abkommen zwischen den USA und Russland tatsächlich umgesetzt, dann werden bald ein paar hundert Atomwaffen weniger einsatzbereit sein. Um etwa ein Drittel wollen beide den Teil ihres Arsenals verringern, mit dem sie sich gegenseitig treffen können.
Bedauern kann das niemand. Und wer möchte, darf auch ein wenig jubeln. Doch selbst wenn die Atomwaffen nicht nur außer Betrieb gesetzt, sondern tatsächlich vernichtet würden, selbst wenn auch in Europa gelagerte Atomwaffen mit einbezogen wären - ein erster Schritt zu einer vollständigen atomaren Abrüstung wäre es auch dann nicht.
Denn bei Atomwaffen versagt die einfache, lineare Logik. Zahlenmäßige Reduktion bedeut nicht zwangsläufig geringere Gefahr. Die Atombombe ist die einzige Waffe, die allein und in kürzester Zeit kaum ermessliche Zerstörung auslösen kann. Vor allem aber ist sie die einzige Waffe, gegen die es keine effektive Verteidigung gibt - weil eine Verteidigung gegen Atomwaffen das unmögliche Kriterium der absoluten Verlässlichkeit erfüllen müsste. Das macht die Atomwaffe zu einer einzigartigen Waffe.
Das Denken in Kategorien von hunderten oder tausenden Waffen entstammt der virtuellen Welt der Nuklearkriegsplaner. Mit der realen Welt hat es wenig zu tun. Darin ist die Reduktion der Arsenale nicht mehr als ein Drittel weniger Wahnsinn.
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