Many promises, few real changes: 600 days of Obama have yet to make much difference.
War in Afghanistan, nuclear weapons policy, health care reform, economic crisis. Barack Obama is busy with many issues, but has little to show for it as yet. First off, he lacks the popularity, and secondly, he lacks the will to change things. If his election as the first black president caused euphoria in 2008, there’s not much of that feeling left now.
“It takes more than just words to change something,” says Dr. Subrata Ghoshroy, adding that to get America back on the right path the president needs something more than just “Yes, we can!” The Indian-born scientist was a member of Congress during the Clinton administration and is still active as a consultant on military issues. He is critical of Obama’s current strategy and fears he will be on his way out if he persists in breaking his promises.
What did the world expect from Obama? The dawn of a new era; that America’s image would hopefully change, especially in the foreign policy arena; that dialogue would be sought with the Islamic world.
Is it fair to criticize Obama for being unable to pull off a miracle in just two years? He’s America’s first black president and he preaches peace; but he’s also still an American. And Ghoshroy knows one thing for certain: Americans want to remain the world’s only superpower above all else. The usual way to achieve that is with war. In that respect, nothing at all has changed since George W. Bush’s era.
What was called the “War on Terror” during the Bush years is now called the “War Against al-Qaida” in the Obama White House. Obama stands for the exact same foreign policy that Bush followed. But at least Bush was honest about it.
In Ghoshroy’s opinion, Obama failed principally with his foreign policy. Fifteen percent of America’s budget still goes to military purposes. Each year, $100 billion flows to Afghanistan to fund a war Obama has declared to be “necessary.”
We need to stop seeing Obama as a prophet of peace. Just like every president before him, he wants to secure America’s global supremacy. Ghoshroy says America is a superpower without parallel, and in order to maintain that status quo, Obama’s peaceful policies stop where the limiting of American military power begins.
Obama gives reason for disappointment when it comes to the Iraq war and disarmament. Despite Obama's taking credit for an Iraq troop withdrawal, the fact is that 50,000 U.S. soldiers remain in the country. Another paradox: Obama promised the abolition of all nuclear weapons, yet has since decided to upgrade America’s nuclear arsenal. With the “Prompt Global Strike” initiative, the United States is capable of a nuclear attack on any nation on earth within one hour. That doesn’t exactly inspire confidence in those nations that are already encircled by long-range nuclear weapons.
Regarding environmental policy, Obama is unable to fulfill the environmentalist’s expectations. Although binding global climate resolutions can only succeed with the support of the United States, Obama hasn’t made sufficient effort toward that goal. Not even the Gulf of Mexico oil catastrophe appears to have been enough to open his eyes. At the end of the day, terrorism isn’t the only problem that requires decisive action.
The inescapable fact is that the international community has been deeply disappointed by Obama’s unchanged foreign policy. He has a much larger problem, however, with the dissatisfaction of his own fellow Americans. Not only Republicans oppose his domestic agenda; his health care and financial reforms in general get too little support. People are enraged, and when that happens, the danger of radicalization increases. Among Republicans, this is embodied in the racist ultra-conservative tea party movement. While this movement is able to organize demonstrations at the drop of a hat, Obama seems incapable of uniting any support from either the right or the left.
Dr. Ghoshroy fears for the future of Obama’s presidency, saying if he doesn’t change tactics soon, he will have insurmountable problems. With congressional elections looming on November 2, Obama doesn’t have much time left to mobilize his forces. Obama needs to make good on his promises to the people and show them exactly where he stands. If he fails to do that, the era of America’s first black president may be over far earlier than people might wish.
Yes, we can?
Von Derya Binisik
22. September 2010
Große Versprechen, wenig Veränderung: 600 Tage Obama haben noch nicht genug bewegt
Krieg in Afghanistan, Atomwaffenpolitik, Gesundheitsreform, Wirtschaftskrise. Barack Obama muss an vielen Baustellen arbeiten und hat bis jetzt wenig Erfolg. Zum einen fehlt ihm der Zuspruch, zum anderen der Wille zur Veränderung. Löste der erste schwarze amerikanische Präsident in seinem Wahljahr noch Euphorie aus, ist von dieser Aufbruchsstimmung heute nicht mehr viel übrig geblieben.
„Es braucht mehr als nur Worte, um etwas zu verändern“. Dr. Subrata Ghoshroy weiß, dass der Präsident mehr braucht als ein „Yes, we can!“, um Amerika auf einen neuen, besseren Weg zu führen. Der in Indien geborene Wissenschaftler saß während der Clinton-Administration im Kongress und berät heute noch in Militärfragen. Obamas bisherige Strategie sieht er kritisch und fürchtet, dass er sich geradewegs ins Aus schießt, wenn er weiter entgegen seiner Versprechen regiert.
Doch was hatte sich die Welt von Obama erwartet? Eine neue Ära sollte anbrechen. Das Gesicht der USA sollte sich verändern, vor allem außenpolitisch. Der Dialog mit der islamischen Welt sollte gesucht werden.
Ist es gerecht Obama nun dafür zu kritisieren, dass er innerhalb von zwei Jahren noch keine Wunder vollbracht hat? Er ist der erste schwarze Präsident und predigt Frieden, ja. Aber er ist auch immer noch Amerikaner.
Und Amerikaner, das weiß auch Ghoshroy, wollen vor allem eins: unangefochtene Weltmacht bleiben. Durchgesetzt wird das meist mit Krieg. An dieser Mentalität hat sich trotz dem Ende der Bush-Ära nichts geändert.
Was bei Bush „Krieg gegen Terror“ hieß, nennt Obama „Krieg gegen Al-Quaida“. Dieses Wortspiel verdeutlicht: Obama steht für eine ähnlich Außenpolitik wie Bush. Doch der war wenigstens ehrlich.
Vor allem in der Außenpolitik hat Obama laut Ghoshroy versagt. Noch immer werden 15% der Staatsausgaben für militärische Zwecke ausgegeben. Jedes Jahr gehen ca. 100 Milliarden Dollar nach Afghanistan in einen Krieg, den Obama als „notwendig“ bezeichnet.
Wir sollten also aufhören in Obama einen Friedenspropheten zu sehen. Wie jeder andere Präsident zuvor will er vor allem die Vormachtstellung der Vereinigten Staaten sichern. „Amerika ist eine Supermacht ohne ebenbürtigen Konkurrenten“, betont Ghoshroy. Damit das so bleibt, hört für Obama die Friedenspolitik da auf, wo eine Einschränkung der amerikanischen Macht anfängt.
Auch bezüglich des Irak-Kriegs und der Abrüstung bietet Obama Grund zur Enttäuschung. Auch wenn Obama sich für den Abzug aus dem Irak feiern lässt, bleiben trotzdem 50.000 Soldaten stationiert. Ebenso paradox: Obama versprach die Abschaffung aller Atomwaffen und beschließt gleichzeitig deren Modernisierung. Mit dem „Prompt Global Strike“ ermöglicht er einen Atomangriff innerhalb einer Stunde auf jedes Land der Welt. Es sollte auch auf einige Staaten nicht besonders vertrauenserweckend wirken, wenn sie von neuen Langstreckenraketen umzingelt werden.
Hinsichtlich der Klimapolitik konnte Obama nicht die Erwartungen der Umweltbesorgten dieser Welt erfüllen. Obwohl weltweite, bindende Klimabeschlüsse nur mit der Unterstützung der Vereinigten Staaten gelingen können, hat Obama nicht genug gekämpft. Nicht einmal die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko scheint ihm die Augen geöffnet zu haben. Schließlich erfordern nicht nur Terroristen Handlungsbedarf.
Fest steht also: Die internationale Gemeinschaft ist tief enttäuscht von Obamas unveränderter Außenpolitik. Ein viel größeres Problem bereitet Mr.President jedoch die Unzufriedenheit im eigenen Land. Mit seiner Innenpolitik sind nicht nur Republikaner unzufrieden. Für die Durchsetzung der Gesundheitsreform und Finanzpolitische Entscheidungen bekommt Obama zu wenig Zuspruch. Die Menschen sind wütend. Und wo Menschen wütend werden, besteht die Gefahr der Radikalisierung. Verkörpert wird diese durch die erzkonservative, rassistische Tea-Party-Bewegung innerhalb der Republikaner. Während diese Bewegung mühelos Proteste auf die Beine stellt, kann Obama keine Bewegung hinter sich vereinen, weder von links noch von rechts.
Dr. Ghorshroy fürchtet um Obamas Zukunft als Präsident. „Wenn er seine Taktik nicht ändert, hat er ein großes Problem“, betont Ghoshroy. Viel Zeit bleibt dem Präsidenten nicht mehr, seine Leute zu mobilisieren. Am 2. November stehen die Kongresswahlen ins Haus. Barack Obama muss seine Versprechen wahrmachen und den Bürgern zeigen, wofür er steht. Ansonsten könnte die Ära des ersten schwarzen Präsidenten schneller vorbei sein, als uns lieb ist.
Veröffentlicht: 22. September 2010
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