Maliki won the power struggle in Iraq and demonstrates what the West will be in for if it pulls troops out of Afghanistan prematurely.
Allawi and his coalition of Sunnis, Shiites and seculars may have barely won the Iraqi elections eight months ago, but they lost the battle for votes against current Prime Minister Nouri al-Maliki. Because he was unable to form his own majority government, Allawi was forced to form a coalition government under al-Maliki’s leadership.
It’s a testament to the lack of responsibility felt by Iraqi political elites that it took so long to form a government, a time during which extremists were able to again spread terror throughout the country due to the power vacuum.
Iran supports the radical Shiites
Many Iraqis have a justifiable feeling that some of their politicians are more interested in promoting their own well being than that of the citizens. Equally disturbing is Tehran’s long reach into the election, something that was made apparent both before and even more clearly after the voting took place.
Radical Shiites among Maliki’s allies, such as the hardliner Muqtada al-Sadr, are being supported by Iran. The outcome of the power struggle also further highlighted the diminishing influence of America, which had hoped for a stronger Sunni influence in government. America’s power and cohesion force in Iraq have been noticeably weakened.
The United States has left the impression that it wants to get out of Iraq as soon as possible, if not sooner. The Iraqi policy currents are therefore clearly redirecting themselves more toward an Iran that is trying to buy Iraqi loyalty with suitcases full of cash. This is the price of impatience that the West will likely soon have to pay in Afghanistan as well.
Clemens Wergin| 12.11.2010.Der Preis der amerikanischen Ungeduld
Maliki gewinnt den Machtkampf im Irak und zeigt, was dem Westen auch in Afghanistan blüht, wenn die Truppen zu früh abgezogen werden.
Allawi und seine Koalition aus Sunniten, Säkularen und Schiiten hatte die Wahl im Irak vor acht Monaten zwar knapp gewonnen. Den Machtkampf jedoch gegen den an den Urnen knapp geschlagenen bisherigen Premier Nuri al-Maliki hat Allawi verloren. Weil es ihm nicht gelungen ist, eine eigene Regierungsmehrheit zustande zu bekommen, musste er am Ende einer Regierung unter der Führung von al-Maliki den Vortritt lassen.
Es ist ein Beleg für den Mangel an Verantwortungsgefühl innerhalb der politischen Elite, dass sie so lange gebraucht hat, um eine Regierung für das immer noch fragile Land zustande zu bringen. Ein Machtvakuum, das die Extremisten weidlich genutzt haben, um das Land wieder mit Terror zu überziehen.
Iran unterstützt radikale Schiiten
Zu Recht haben viele Iraker das Gefühl, dass manchen Politikern die Absicherung der eigenen Pfründe wichtiger ist als das Wohl der Bürger. Genauso beunruhigend ist jedoch der lange Arm Teherans, der vor, aber noch mehr in den Hinterzimmerverhandlungen nach der Wahl deutlich zutage trat.
Besonders die radikaleren Schiiten in al-Malikis Bündnis, etwa der Hardliner Muqtada al-Sadr, werden vom Iran unterstützt. Der Ausgang des Machtkampfes ist so auch ein Beleg für den schwindenden Einfluss Amerikas, das sich durch Allawi eine stärkere Einbindung der Sunniten erhofft hatte. Macht und Bindungskraft der USA im Irak gehen merklich zurück.
Denn die Iraker haben den Eindruck gewonnen, dass die Amerikaner das Land eigentlich nur noch so schnell verlassen wollen, wie es irgend geht. Die Eisenspäne der Politik im Irak richten sich deshalb noch deutlicher als vorher gen Teheran aus, das mit vollen Geldkoffern Loyalität versucht zu erkaufen. Das ist der Preis der Ungeduld, den der Westen möglicherweise auch in Afghanistan bald bezahlen wird.
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