When President Obama was re-elected, it was clear to many: Since domestic policy is dominated by paralysis and confrontation, during his second term he would turn his attention to foreign policy; he would be determined to achieve great historical feats to justify the Nobel Peace Prize he received in advance. Apart from the fact that an American president can never dispense with foreign policy, an intermediate appraisal [of his performance] turns out to be anything but pleasing and prize-worthy.
Here is the not so great: not least among which is the dispute with Germany over American spy activities, aggravated by German election concerns; more confusion than clarity in Washington’s politics vis-á-vis the crisis zones in the Middle and Near East; and with regard to the relationship between the U.S. and Russia, the White House seems to be committed to only taking backward steps, which has caused a cancellation of a meeting with President Putin. A new start? No, those days are over. At best, the planned Israeli-Palestinian negotiations are capable of giving little comfort. Therefore, nobody will be betting on their success.
Above all, it is what political scientist Walter Russell Mead calls the “flux” of American Middle-Eastern policy that gives one cause for concern; it endangers the world power status of the United States. Regarding the war in Syria, the Obama administration is as perplexed as ever. It is bad, even embarrassing, to admit that the Syrian dictator Assad, whose regime is strongly supported by Russia, Iran and the Shiite Hezbollah, won’t be disappearing from the stage anytime soon. This is the same Assad whose exit had been made a prerequisite for a political solution a few months ago. Russia has no intention of complying with American wishes; Obama’s Berlin Disarmament Initiative wasn’t even adopted.
Sitting on the Fence Concerning Egypt
Regarding Egypt, the Obama administration has set itself on the fence. They have become the punching bag for the Muslim Brotherhood as much as the other powers that the Islamists have expelled from power. The signals that Washington is sending are irritating; one calls the ousting of the Muslim Brotherhood a putsch, and, in contrast, Secretary of State Kerry calls the military buildup good because it serves to re-establish democracy. The president, who had apparently believed Islamists were willing to accept socialization, remains in the middle. The result: America’s credibility in the most populated Arab countries will decrease further. The collapse of American attempts at mediation is proof. The helpless exclamation of Senator McCain in regard to the Egyptian unrest speaks for itself: “I didn’t know it was this bad.”
Obama is no dreamer. He doesn't adhere to the idealistic belief that America could endure managing the anarchic state of affairs in the Arab-Muslim world. There are more reasons why the U.S. reached the limits of its power and influence so quickly; however, it is an ascription to a president who merely wants to manage from the second row, and who hasn’t found any stability since the beginning of the Arab Spring and has fooled himself about America’s opponent for far too long. There are still as many Islamist terrorists as ever before.
Ernüchternd, ernüchtert
08.08.2013 · Die Vereinigten Staaten stoßen immer häufiger an die Grenzen von Macht und Einfluss. Warum? Eine Zwischenbilanz fällt alles andere als erfreulich aus.
Als Präsident Obama wiedergewählt wurde, da wussten es einige ganz genau: Weil in der Innenpolitik Lähmung und Konfrontation herrschten, werde er sich in der zweiten Amtszeit besonders der Außenpolitik zuwenden, gewiss in der Absicht, historische Großtaten zu vollbringen, damit endlich der Vorschuss in Gestalt des Friedensnobelpreises zurückgezahlt werde. Einmal davon abgesehen, dass ein amerikanischer Präsident sich außen- und weltpolitisch niemals Dispens erteilen kann, so fällt eine Zwischenbilanz alles andere als erfreulich und medaillenverdächtig aus.
Da ist der unschöne, nicht zuletzt von Wahlkampfinteressen hierzulande befeuerte Streit mit Deutschland über amerikanische Ausspähaktivitäten; in der Politik Washingtons gegenüber den Krisenschauplätzen im Nahen und Mittleren Osten herrscht mehr Konfusion als Klarheit; und im Verhältnis der Vereinigten Staaten zu Russland sieht sich das Weiße Haus gezwungen, nur noch Rückschritte festzustellen, weswegen ein Treffen mit Präsident Putin abgesagt wurde. Neustart? Das war einmal. Allenfalls die geplanten israelisch-palästinensischen Verhandlungen vermögen etwas Trost zu spenden. Doch deswegen wird niemand gleich auf deren Erfolg wetten.
Es ist vor allem die von dem Politikwissenschaftler Walter Russell Mead so genannte „Schmelze“ der amerikanischen Mittelost-Politik, die Anlass zur Besorgnis gibt, auch weil sie die Weltmachtposition der Vereinigten Staaten gefährdet. Angesichts des Krieges in Syrien ist die Regierung Obama so ratlos wie eh und je. Schlimm, ja peinlich ist das Eingeständnis, dass der syrische Diktator Assad, dessen Regime von Russland, Iran und der schiitischen Hizbullah kräftig unterstützt wird, so bald von der Bühne nicht verschwinden wird - jener Assad, dessen Abtreten man noch vor wenigen Monaten zur Bedingung einer politischen Lösung gemacht hatte. Russland denkt überhaupt nicht daran, amerikanischen Wünschen nachzukommen, Obamas Berliner Abrüstungsinitiative wurde erst gar nicht aufgegriffen.
Zwischen allen Stühlen in Ägypten
In Ägypten hat sich die Regierung Obama zwischen alle Stühle gesetzt. Sie ist zum Sündenbock der entmachteten Muslimbrüder ebenso geworden wie derjenigen Kräfte, welche die Islamisten von der Macht vertrieben haben. Irritierend sind die Signale, die Washington sendet: Die einen nennen die Entmachtung der Muslimbrüder einen Putsch, Außenminister Kerry heißt das Vorgehen des Militärs dagegen gut, weil es der Wiederherstellung der Demokratie diene. Der Präsident, der offenbar an die demokratiepolitische Sozialisationsbereitschaft der Islamisten geglaubt hatte, steht dazwischen. Die Folge: Amerikas Glaubwürdigkeit in dem bevölkerungsreichsten arabischen Land wird weiter abnehmen. Das Scheitern amerikanischer Vermittlungsversuche ist ein Indiz hierfür. Der hilflose Ausruf des Senators McCain mit Blick auf die Spaltung Ägyptens „Ich wusste nicht, dass es so schlimm ist“ spricht für sich.
Obama ist kein Träumer. Er hängt nicht dem idealistischen Glauben an, Amerika könne die umstürzlerischen Prozesse in der arabisch-muslimischen Welt nachhaltig steuern. Dass die Vereinigten Staaten so schnell an die Grenzen ihrer Macht und ihres Einflusses stoßen, hat mehrere Gründe, ist aber auch einem Präsidenten zuzuschreiben, der nur aus der zweiten Reihe führen will und der seit Beginn der Arabellion kein Gleichgewicht gefunden hat - und sich über Amerikas Widersacher viel zu lange etwas vorgemacht hat. Den islamistischen Terrorismus gibt es nach wie vor.
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