Simón Bolívar, the great liberator of the South American people from the yoke of European dominance, wanted to be like George Washington. Washington had not only liberated North America from the yoke of British colonial rule, but also helped to lay the foundation for the United States of (North) America. To realize his dream of a league of brother nations in South America, Bolívar convened a congress in Panama, in June of 1826.
The "libertador" knew that the huge South American subcontinent would not be able to grow together into a single state. The reason was that the land mass from the tropical Caribbean over the Andes to the frozen wasteland of Tierra del Fuego was huge, and the indigenous peoples and descendants of European colonists were too different. But Bolívar was convinced that those once ruled and divided could only flourish together, and the Panama congress would ensure that.
Fuel for Nationalism
However, as with almost all projects in the twilight of his life, Bolívar failed. Panama was a disaster. The congress had already begun to argue whether the United States should be invited. Bolívar was against it. He distrusted the colossus of the north, which had already far outgrown its role as a trusted brother nation soon after its independence.
The historical parallels between the Bolívar fiasco in Panama 189 years ago and the Summit of the Americas at the same site over the weekend are grotesque. To date, the U.S. "empire’s" obsessive fear has delivered fuel for nationalism and populism to the political left and right in Latin America, where Washington has ignited the fear of power with its political and military interventions since the days of the Monroe Doctrine of 1823.
Wealth with Narcotics
Certainly, the nations and peoples of Latin America have been cheated out of a better future, since they have had to carry the burden of the legacy of exploitation by colonial rulers and the oppression of black slaves and indigenous peoples. Furthermore, they were abused in the world wars and during the Cold War as a representative of European powers as well as the Soviet Union and United States superpowers. And finally, criminal cartels have brought enormous wealth to Central and South America from the north via demand for narcotics, which has further undermined fragile constitutional structures.
The Panama summit may remain in memory as an official rapprochement between Washington and Havana, which was driven by both Barack Obama and Raúl Castro with different motives for years: One wants to satiate his thirst for a foreign policy and security legacy before the end of his term; the other is focused on the survival of his ailing regime.
The inglorious historical significance of the weekend, however, is that it marks a step back, or stagnation at best, in the political and economic development of Latin America. The principle of noninterference, which even Obama has prescribed for the communist regime in Cuba, triumphed again over the finally recognized United Nations "responsibility to protect" for the purpose of respecting universal human and civil rights. Those who want to suppress civil protest and unwelcome press need only use the anti-American reflex to avoid being criticized for anti-democratic activities.
After the end of the price boom in raw materials and food, which many countries significantly owe to the robust growth over the past decade, the successes of many countries in the region in the fight against poverty are again in acute danger. From Brazil to Venezuela, the lack of investment, inflation and recession will first affect the socially vulnerable. These countries will pay the price, namely in high consumer prices, for protectionist "particularism," which is pushed without fail by the left-wing governments in Latin America in particular.
Free trade as well as the once-democratic cornerstone of the Pan-American movement was virtually out of the question in Panama. However, while the countries of the largest and most capable free trade zone in the world — Mexico, the United States and Canada — have strong growth, the specter of stagnation looms over many Latin American countries.
Long after the commodity boom's "golden age" and a subsequent return to a rise in private consumption, reforms in education and health, necessary investment into infrastructure and improvements in administration, governance and law remain long overdue in many areas. Many Latin American countries are under the threat of falling further behind in global competition, especially those that habitually make the U.S. "empire" responsible for almost all their ills.
Scheitern in Panama
Beim Amerika-Gipfel in Panama ist es zwar zum historischen Handschlag zwischen Raúl Castro und Barack Obama gekommen. Doch viele wichtige Fragen zur Entwicklung Lateinamerikas sind offen geblieben. Die Parallelen zum einstigen Fiasko Simon Bolivars sind grotesk.
Simón Bolívar, der große Befreier der Völker Südamerikas vom Joch der europäischen Herrschaft, wollte sein wie George Washington. Der hatte nicht nur Nordamerika vom Joch der britischen Kolonialherrschaft befreit, sondern den Grundstein für die Vereinigten Staaten von (Nord-)Amerika legen helfen. Um seinen Traum von einer Liga der Brudernationen in Südamerika zu verwirklichen, berief Bolívar im Juni 1826 einen Kongress in Panama ein.
Der „libertador“ wusste, dass der riesige südamerikanische Halbkontinent nicht zu einem einzigen Staat würde zusammenwachsen können. Dazu war die Landmasse von der tropischen Karibik über die Anden bis zu den Eiswüsten von Feuerland zu riesig, waren die indigenen Völker und die Nachfahren der europäischen Kolonisten zu unterschiedlich. Aber Bolívar war überzeugt, dass die einst Beherrschten und Geteilten nur gemeinsam würden gedeihen können - und der Kongress in Panama sollte das besiegeln.
Treibstoff für Nationalismus
Doch wie mit fast allen Vorhaben im Herbst seines Lebens scheiterte Bolívar auch jetzt. Panama wurde zu einem Desaster. Der Kongress hatte schon mit dem Streit darüber begonnen, ob auch die Vereinigten Staaten eingeladen werden sollten. Bolívar war dagegen. Er misstraute dem Koloss aus dem Norden, der schon bald nach seiner Unabhängigkeit weit über das Maß einer vertrauenswürdigen Brudernation hinausgewachsen war.
Die historischen Parallelen zwischen Bolívars Fiasko vor 189 Jahren in Panama und dem Amerika-Gipfel vom Wochenende an gleicher Stelle sind geradezu grotesk. Bis heute liefert die obsessive Angst vor dem „Imperium“ Vereinigte Staaten den politischen Treibstoff für linken und rechten Nationalismus und Populismus in Lateinamerika - wobei Washington mit seinen politischen und militärischen Interventionen seit den Tagen der Monroe-Doktrin von 1823 diese Angst nach Kräften befeuert hat.
Reichtum mit Rauschgift
Ganz gewiss auch sind die Nationen und Völker Lateinamerikas um eine bessere Zukunft betrogen worden, weil sie schwer am Erbe der Ausbeutung durch die Kolonialherren sowie der Unterdrückung der schwarzen Sklaven und der indigenen Völker zu tragen hatten. Außerdem wurden sie in den Weltkriegen und auch während des Kalten Krieges als Stellvertreter der europäischen Mächte und der Supermächte Sowjetunion und Vereinigte Staaten missbraucht. Und schließlich hat die Nachfrage nach Rauschgift in den reichen Ländern des Nordens den Verbrecherkartellen in Mittel- und Südamerika gigantischen Reichtum beschert, mit dem sie die ohnedies fragilen rechtsstaatlichen Strukturen weiter ausgehöhlt haben.
Der Gipfel von Panama mag als Hochamt der Annäherung zwischen Washington und Havanna in Erinnerung bleiben, die von Barack Obama und Raúl Castro aus unterschiedlichen Motiven seit Jahren vorangetrieben wurde: Der eine will vor dem Ende seiner Amtszeit ein dürres außen- und sicherheitspolitisches Vermächtnis retten, dem anderen geht es um das nackte Überleben seines maroden Regimes.
Die unrühmliche historische Bedeutung des Wochenendes besteht aber darin, dass es Rückschritt oder allenfalls Stagnation in der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung Lateinamerikas markiert. Das Prinzip der Nichteinmischung, dem sich auch Obama gegenüber dem kommunistischen Regime aus Kuba faktisch verschrieben hat, triumphiert wieder über das zuletzt sogar von den Vereinten Nationen anerkannte „Recht auf Einmischung“ zwecks Achtung der universalen Menschen- und Bürgerrechte. Wer in Lateinamerika Bürgerprotest und unliebsame Presse unterdrücken will, muss nur den antiamerikanischen Reflex bedienen, um nicht wegen antidemokratischer Umtriebe kritisiert zu werden.
Nach dem Ende des Preis-Booms bei Rohstoffen und Nahrungsmitteln, dem viele Länder das robuste Wachstum während des vergangenen Jahrzehnts maßgeblich zu verdanken haben, sind die Erfolge bei der Bekämpfung der Armut in vielen Ländern der Region wieder akut gefährdet. Investitionsschwäche, Inflation und Rezession von Brasilien bis Venezuela werden zuerst die sozial Schwachen treffen. Diese zahlen auch den Preis - nämlich hohe Verbraucherpreise - für die protektionistische „Kleinstaaterei“, die zumal von den linken Regierungen Lateinamerikas unvermindert betrieben wird.
Von Freihandel, neben der Demokratie einst Grundpfeiler der panamerikanischen Bewegung, war in Panama so gut wie nicht mehr die Rede. Während aber die Länder der größten und potentesten Freihandelszone der Welt - Mexiko, die Vereinigten Staaten und Kanada - ein kräftiges Wachstum aufweisen, geht in vielen Ländern Lateinamerikas das Gespenst der Stagnation um.
Überfällige Reformen im Bildungs- und Gesundheitswesen, notwendige Investitionen in die Infrastruktur, auch Verbesserungen im Verwaltungs-, Regierungs- und Rechtswesen blieben während der „fetten Jahre“ des Rohstoff-Booms vielerorts weit hinter dem Anstieg des privaten Konsums zurück. Im weltweiten Wettbewerb drohen viele Länder Lateinamerikas weiter zurückzufallen; zumal jene, die habituell das „Imperium“ Vereinigte Staaten für fast alle Missstände verantwortlich machen.
This post appeared on the front page as a direct link to the original article with the above link
.