It’s High Time Europe Lost Patience with Elon Musk

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Europa sollte endlich die Geduld mit Elon Musk verlieren

Der Chatbot des X-Eigentümers Grok spie Hass und Hetze in ungeahntem Ausmaß ins Netz. Auf Geheiß seines Schöpfers. Zeit, ihm Einhalt zu gebieten.

Aufruhr auf X, dem ehemaligen Twitter. Elon Musks Chatbot Grok war völlig durchgedreht und flutete die Plattform mit antisemitischen und hasserfüllten Inhalten. Moderatoren begannen, die extremsten Beiträge von Hand zu löschen. Es war zwecklos. Grok musste abgeschaltet werden. All das passierte mit Anlauf: Wenige Stunden zuvor hatte Elon Musk angekündigt, dass er die "Woke-Filter" von Grok entfernen lassen wird. Er hat das getan, weil der eigene Chatbot basierend auf Fakten seinen Schöpfer kritisiert hat.

Musks Pfusch an den Einstellungen von Grok war natürlich eine Lüge: Es gibt keine "Woke-Filter" bei Künstlicher Intelligenz (KI). Es gibt keine "politisch inkorrekte" Künstliche Intelligenz. Es gibt nur schlechtes Trainingsmaterial sowie Hass und Hetze auf X. Füttert man einen Chatbot wie Grok ausschließlich mit menschenverachtenden, rassistischen Inhalten und gibt explizit die Anweisung, Fakten zu ignorieren, dann kann nur "MechaHitler" herauskommen. Diese Bezeichnung hat Grok für sich selbst gewählt. Dieses Resultat ist so schrecklich wie logisch.

Ein Debakel

Das Ausmaß war dann dennoch erstaunlich: Grok pries Adolf Hitler, warb für Konzentrationslager und rief zur Vergewaltigung Andersdenkender auf. Die Aussagen wurden immer absurder, weil genau das passierte, was immer passiert: Es kamen die Trolle, die dem Chatbot immer neue, immer extremere Aussagen entlockten. Da muss jeder Chatbot durch. Größen wie Microsoft, Google und Meta haben alle Lehrgeld bezahlt, als ihre Chatbots menschenverachtende Inhalte wiedergaben. Bei Grok ist das anders, ihm ist der Hass vorgegeben. Dahinter steckt sein Schöpfer Elon Musk selbst.

Linda Yaccarino, auf dem Papier Geschäftsführerin von X, hat das erkannt. Sie war das freundliche Gesicht des Unternehmens. Sie sollte die Werbekunden zurückholen, die vor Musks Ausfällen geflohen waren. Als Grok durchdrehte und schließlich abgeschaltet werden musste, erklärte sie ihren Rücktritt. Ein Zufall ist das nicht. Yaccarino geht mit einem Rest an Würde aus dem X-Debakel hervor.

Nicht Grok ist das Problem

Nicht Grok ist das Problem. Er ist eine Maschine. Politische Überzeugungen hat er nicht. Das Problem ist sein Schöpfer Elon Musk. Dass dieser aus der Episode lernt, ist völlig ausgeschlossen: Seine Sympathisanten und Speichellecker applaudieren ihm. Laut ihnen hat der Milliardär der Welt die "Wahrheit" gezeigt. Musk hat nach dem Debakel schnell eine neue Version, Grok 4.0, angekündigt. Die "schlaueste" KI der Welt soll sie werden. In dem Fall klingt das wie eine Drohung.

Die Frage bleibt: Wie kann man dem offensichtlich faschistischen Milliardär und seiner Schöpfung Einhalt gebieten? Nun, genau dafür hat die Europäische Union Regeln. Den AI Act braucht sie dafür gar nicht, es reicht der Digital Services Act, der derartigen Exzessen des Hasses eigentlich Einhalt gebieten sollte. Die polnische Regierung macht bereits Druck auf die EU-Kommission und fordert, dass unsere Gesetze endlich durchgesetzt werden. Und zwar mit aller Härte – es ist höchst an der Zeit, dass wir mit Elon Musk die Geduld verlieren.