Polen geht voran
Polen hat amerikanische Rückendeckung für die Lieferung von MiG-29 an die Ukraine. Das ist wichtig für den Zusammenhalt in der NATO.
Polen ist bei seiner Militärhilfe für die Ukraine bisher dem gleichen Prinzip gefolgt wie auch die Bundesregierung: Es hat dem angegriffenen Land nur solche Waffen zur Verfügung gestellt, die auch andere NATO-Mitgliedstaaten zu liefern bereit waren. Auch die polnische Führung wollte nicht das Risiko eingehen, ihr Land mit Alleingängen zu einem Ziel möglicher Racheakte Russlands zu machen.
Der Unterschied zwischen Berlin und Warschau bestand bisher vor allem in der Rhetorik. Während die Bundesregierung stets zur Vorsicht mahnte und damit wie ein Bremser wirkte, preschte die polnische Regierung regelmäßig mit Forderungen nach mehr und moderneren Waffen für die Ukraine vor.
Es muss nicht immer Gleichschritt sein
Mit der nun von Präsident Andrzej Duda für „die nächsten Tage“ angekündigten ersten Lieferung von Kampfflugzeugen sowjetischer Bauart ändert sich das. Polen begibt sich damit tatsächlich in eine Frontposition. Aber es geht diesen Schritt mit ausdrücklicher Rückendeckung aus den Vereinigten Staaten.
Das ist wichtig – nicht nur für Polens Sicherheit, sondern auch für die Geschlossenheit des westlichen Bündnisses. Die Unterstützer der Ukraine müssen nicht immer im Gleichschritt gehen. Aber es sollte dabei bleiben, dass die Entscheidungen für Waffenlieferungen auf einer gemeinsamen Einschätzung von Nutzen und Risiko innerhalb der NATO beruhen.
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