Good Vibes Alone Are Not Enough for the US Election Campaign

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Good Vibes sind für den US-Wahlkampf nicht genug

Kamala Harris und Tim Walz sind als erfrischend optimistisches Duo in den Wahlkampf gestartet. Aber die Gegner schlafen nicht.

Die Gunst der Stunde ist derzeit eindeutig aufseiten Kamala Harris’. Nach der Bekanntgabe des authentischen “Normalos” Tim Walz als Vizepräsidentschaftskandidaten gingen mehr als 20 Millionen Dollar an Spenden für den gemeinsamen Wahlkampf ein. Der erste Auftritt des Paares sorgte für Begeisterungsstürme, die man zuletzt nur von Trump-Auftritten kannte. Statt über den greisen Joe Biden lacht das Internet nun über den “seltsamen” Donald Trump und seinen “gruseligen” Running Mate J. D. Vance. Das Team Harris/Walz surft derweil auf der Umfrageerfolgswelle Richtung Parteitag.

100 Tage auf der Welle?

Die “Good Vibes”-Kampagne der beiden ist erfrischend, aber diese Frische wird nicht 100 Tage durchzuhalten sein. Die Gegner sind längst dabei, Skandale auszugraben und Schwächen zu instrumentalisieren. Schon schießen sie aus allen Rohren gegen die beiden “Sozialisten” Harris und Walz, was in den USA in guter alter Kalter-Krieg-Tradition unbedingt als schwere Beleidigung zu verstehen ist.

Wirtschaft bleibt das Wahlmotiv Nummer eins in den USA, in der der amerikanische Traum ausgeträumt scheint. Viel wird davon abhängen, wie glaubhaft die amtierende Vizepräsidentin den Unentschlossenen aus der Mittelschicht Perspektiven für ein wirtschaftliches Vorankommen bieten kann. In den USA geht aktuell wieder die Angst vor einer Rezession um. Dabei sind die einfachen Steuergeschenke aus Trumps Regierungszeit nicht vergessen. “It’s the economy, stupid!” Um von der unbeliebtesten Vizepräsidentin der US-Geschichte zur glaubhaften Zukunftshoffnung zu werden, braucht es jedenfalls mehr als die erste Gunst der Stunde.

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