You cant argue with the fact that even ultra-conservatives, in their otherwise unshakeable evangelical certainty, may cause otherwise unshakable Republicans to do an about-face. In the past, they would not have approved of a mother of five, one of whose daughters will soon make her a grandmother, working outside the home; particularly not at such an important job. Home and hearth would have been her lot in past times.
Sarah Palin, who could soon be Vice President of the United States, has produced a breathtaking reversal of that opinion. Shes ambitious, but not well known as a standard bearer for the traditional America of times past. Nonetheless, her supporters are willing to trust her to master a demanding job that even they admit shell have to learn from scratch. And this would be in addition to her considerable family responsibilities.
But thats only one of the radical changes supporters of the Alaskan Wonder Woman have to make. As a born-again Christian and opponent of sex education in schools, Palin has to be somewhat uncomfortable with the fact her 17-year old unmarried daughter is in her fifth month of pregnancy. But Palin manages to magically transform even that into a conservative trump card. Her suddenly numerous fans exult in the pregnancy as proof of what a truly American lifestyle her family leads. That the daughter would never consider an abortion but is instead overjoyed at the prospect of being allowed to marry the father of her child incidentally the same age as she propels the majority of values conservatives straight into ecstasy.
Whomever recalls one of Palins predecessors, Dan Quayle, when he expressed his disgust (much to the delight of the Republican Party) that a television character named Murphy Brown had a child out of wedlock and then followed that by accusing the producers of the show of destroying the entire moral fabric of the nation might get an inkling of how far Republicans have come in the meantime or perhaps not. To accuse them of working on a strategic defense where there are no other points to be won in these newly fabricated mommy wars is tempting, but other than being true it ignores the change of heart undergone by those staunch ideologues who now rave about a conservative feminist.
For Sarah Palin, reality doesnt begin until next year.
Sarah Palin
Die Supermama
Von Jordan Mejias
(04. September 2008) Es ist ja nichts dagegen zu sagen, dass auch ultrakonservative, in ihren evangelikalen Gewissheiten sonst unerschütterliche Republikaner sich zu einer Kehrtwende entschließen. Früher zum Beispiel hätten sie einer Mutter von fünf Kindern, deren eines sie bald in den Stand der Großmutter erheben wird, nicht so schnell und leichtfertig geraten, auch noch einen Beruf zu ergreifen, einen nicht ganz unwichtigen obendrein. Küche und Herd wären ihr in der Vergangenheit zugewiesen worden.
Sarah Palin, womöglich die nächste Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika, hat einen Meinungsumschwung bewirkt, der einem den Atem raubt. Ihr, der zielstrebigen, wenn auch bisher unbekannten Bannerträgerin des guten alten traditionsseligen Amerikas, wird plötzlich zugetraut, neben ihren gewaltigen Familienpflichten einen zeitraubenden Job zu erledigen, für den sie zudem noch, wie selbst ihre glühenden Verteidiger eingestehen, dieses oder jenes zu lernen hätte.
Konservative Trumpfkarte
Aber das ist nur einer der radikalen Umschwünge, die auf die Wunderfrau aus Alaska zurückgehen. Als wiedergeborene Christin und Gegnerin schulischer Sexualerziehung müsste es ihr eigentlich etwas unangenehm sein, dass ihre siebzehnjährige unverheiratete Tochter im fünften Monat schwanger ist. In der Ära Palin lässt sich aber auch daraus eine konservative Trumpfkarte zaubern. Eine solche Schwangerschaft, frohlocken Palins nun auf einmal zahlreiche Fans, beweise doch nur, welch echt amerikanisches Leben die Familie führt. Und dass die Tochter gar nicht an Abtreibung denkt, vielmehr sich riesig freut, den gleichaltrigen Vater ihres Kindes endlich heiraten zu dürfen, versetzt eine Mehrzahl der Wertkonservativen geradezu in Ekstase.
Wer sich jetzt noch an einen von Palins Vorgängern erinnert, Dan Quayle, der sich unter lautstarker Zustimmung seiner republikanischen Parteigenossen darüber empörte, dass eine Fernsehserienfigur namens Murphy Brown ein uneheliches Kind zur Welt brachte, und ihren Erfindern vorwarf, so ungefähr das gesamte Wertgefüge Amerikas zum Einsturz zu bringen, mag ahnen, welche Lehrjahre die Republikaner in der Zwischenzeit hinter sich gebracht haben. Oder auch nicht. Ihnen vorzuwerfen, in den frisch angefachten Mommy Wars nur an einer strategischen Verteidigung zu arbeiten, wo auf andere Weise nichts zu gewinnen wäre, ist verführerisch und entspricht wohl eher der Wahrheit als die Sinneswandlung strammer Ideologen, die jetzt von einer konservativen Feministin schwärmen. Die Wirklichkeit für Sarah Palin aber begänne ohnehin erst im nächsten Jahr.
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