Just 39 percent of Americans support their nation’s military engagement in Afghanistan, the lowest figure since the start of the war. Above all, Democrats – Barack Obama’s own party – disapprove of U.S. involvement. This is becoming increasingly problematical for the president.
Public reaction to the unpopular engagement in Afghanistan is the same on both sides of the Atlantic. First, uneasiness begins to creep in; then come serious doubts and the doubts gradually harden into rejection. War-weariness has also reached government leadership levels in the USA and opposition to the war – a war Obama made the centerpiece of his foreign policy – continues to grow. His party members are now distancing themselves from his position.
A CNN opinion poll made public last Tuesday shows a mere 39 percent of Americans support the campaign in Afghanistan, the lowest level since the start of military operations in the fall of 2001. The decline has accelerated in recent months: in April, fully 53 percent of those polled said they felt U.S. military operations in Afghanistan were justified.
In the latest poll, 58 percent now say they are against the war. Most support for involvement comes from Republicans, who approve of U.S. involvement by 62 percent. Obama’s own party members have a bigger problem with the war with only 23 percent expressing support.
The increasing number of casualties may have affected support for involvement. 51 U.S. soldiers were killed in Afghanistan during the month of August, the highest number since the war began. Support is also further eroded by government corruption in Afghanistan and charges of election fraud following presidential elections there.
The “Wrong Time” for a Troop Surge
There is considerable disagreement among Democrats concerning a possible increase in U.S. troops in Afghanistan. A doubling of troop strength to 68,000 by year’s end is already a done deal, but the military commanders have left no doubt that they will ask for more, something hard for Democrats to accept in view of expected voter dissatisfaction with the controversial health care reform proposal.
Obama’s party finds it increasingly difficult to support a war that is obviously losing public support. A few days ago, Speaker of the House Nancy Pelosi sent a clear warning to her colleagues in the White House saying "I don't think there's a great deal of support for sending more troops to Afghanistan in the country or in the Congress."
Democratic Senator Dick Durbin shared that opinion saying, “I think at this point sending additional troops would not be the right thing to do.” Senator Carl Levin, influential Chairman of the Senate Armed Services Committee, wants to shift more duties to the Afghan army before the United States considers sending in more troops.
Experts warn of the danger that Obama may fall victim to his own ambitions in Afghanistan. Political advisor Aaron David Miller of the Woodrow Wilson Center in Washington says Obama is making a dangerous mistake in striving for victory in Afghanistan where no victory is in sight. “Obama has given people the impression he can solve this problem,” Miller said. “The reality is that we’re nation-building there when we can’t even pass health care reform at home.”
Former security advisor and prominent Democratic guru Zbigniew Brzezinski also warned Obama against a troop surge in a conflict where there may be little or nothing to gain. He warned in the Financial Times that Obama would run the risk of failing in his foreign policy goals and instead would risk "sliding into a deeper conflict with various segments of the world of Islam." Obama defended his position on Tuesday saying "You never step into the same river twice. And so Afghanistan is not Vietnam."
Meanwhile, the White House has put a possible troop surge on hold. Press secretary Robert Gibbs noted that formulating a future strategy “could take weeks.”
It is possible that Obama is trying to protect his party, currently locked in a bitter struggle over health care reform and showing deep divisions between the left and right factions. The divisions could well be exacerbated by disagreement over Afghanistan. An official briefing by Afghan commander General Stanley McChrystal is scheduled for next week, after which Obama will have to make his decision and show he is capable of enforcing it.
Unterstützung für Afghanistan-Krieg niedrig wie nie
16. September 2009, 06:58 Uhr
Nur noch 39 Prozent der Amerikaner stehen hinter dem Militäreinsatz ihres Landes in Afghanistan. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn des Krieges. Vor allem Anhänger der Demokraten, der Partei von Barack Obama, lehnen den Einsatz ab. Das wird immer mehr zum Problem für den Präsidenten.
Die Reaktion der Öffentlichkeit auf den unpopulären Einsatz in Afghanistan gleicht sich auf beiden Seiten des Atlantiks. Erst schleicht sich Unbehagen ein, dann kommen ernsthafte Zweifel auf, die Zweifel verdichten sich schließlich zu Ablehnung. Die Kriegsmüdigkeit hat auch die Führungsmacht USA erreicht und verstärkt den Widerstand gegen Präsident Barack Obama, der Afghanistan zum Kernanliegen seiner Außenpolitik erklärt hat. Selbst Parteifreunde gehen auf Distanz.
In einer am Dienstag veröffentlichten CNN-Umfrage befürworteten nur noch 39 Prozent der US-Bürger den Einsatz. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Militäroperationen im Herbst 2001. In den letzten Monaten hat sich der Absturz des Krieges in der öffentlichen Meinung beschleunigt: Im April waren noch 53 Prozent der Befragten der Meinung, der Einsatz in Afghanistan sei gerechtfertigt.
In der neuesten Ausgabe der Umfrage sagten 58 Prozent, sie seien gegen den Krieg. Die größte Unterstützung kommt noch aus den Reihen der Anhänger der Republikaner, die den Einsatz zu 62 Prozent befürworten. Obamas eigene - demokratische - Parteigänger dagegen haben ein besonders großes Problem mit dem Krieg: Sie unterstützen ihn nur zu 23 Prozent.
Zu der aktuellen Stimmung dürften die hohen Opferzahlen beigetragen haben. Im August wurden 51 US-Soldaten in Afghanistan getötet - die höchste Zahl seit der Invasion. Korruption in Afghanistan und Betrugsvorwürfe nach der Wahl belasten die öffentliche Stimmung weiter.
Truppenaufstockung "derzeit nicht das Richtige"
In der demokratischen Partei herrscht nun heftiger Streit über eine mögliche weitere Aufstockung der US-Truppen in Afghanistan. Eine Verdoppelung auf 68.000 Mann bis Ende des Jahres ist bereits beschlossen, doch lässt die Militärführung kaum Zweifel daran, dass sie noch mehr Soldaten anfordern will – ein harter Brocken für die Demokraten, die sich wegen der umstrittenen Gesundheitsreform ohnehin dem Zorn vieler Bürger ausgesetzt sehen.
Obamas Partei fällt es schwer, für einen Krieg geradezustehen, der in der Öffentlichkeit immer weiter an Unterstützung verliert. Parlamentschefin Nancy Pelosi schickte vor wenigen Tagen eine klare Warnung an ihren Parteifreund im Weißen Haus: „Ich glaube nicht, dass es für eine weitere Truppenaufstockung hier im Land und im Kongress große Unterstützung gibt“, sagte sie.
Der demokratische Senator Dick Durbin schlug den gleichen Ton an: „Derzeit wäre die Entsendung weiterer Truppen nicht das Richtige.“ Senator Carl Levin, der einflussreiche Chef des Militärausschusses, will mehr Aufgaben an die afghanische Armee abtreten, bevor die USA über weitere Soldaten nachdenken.
Experten warnen vor der Gefahr, dass Obama in Afghanistan Opfer seiner eigenen Ambitionen werden könnte. Für den Politikberater Aaron David Miller vom Woodrow Wilson Center in Washington ist es ein gefährlicher Fehler, dass Obama den Sieg in einem Einsatz anstrebt, bei dem kein Sieg in Sicht ist. „Obama hat den Eindruck zugelassen, er könne dieses Problem irgendwie lösen“, sagt Miller. „Die Idee ist wohl, dass wir dort Nation Building betreiben. Dabei können wir hier nicht mal eine Gesundheitsreform verabschieden.“
Auch der frühere Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski, der große Diplomatie-Guru der Demokraten, warnte Obama vor einer weiteren Truppenaufstockung in einem Konflikt, bei dem es möglicherweise wenig zu gewinnen gibt. Obama laufe Gefahr, sein Ziel einer außenpolitischen Entspannung zu verfehlen und stattdessen „immer tiefer in einen Konflikt mit diversen Teilen der muslimischen Welt hineinzuschlittern“, warnte Brzezinski in der „Financial Times“. Obama wehrte sich am Dienstag mit dem Hinweis: „Afghanistan ist nicht Vietnam, wir machen nicht den gleichen Fehler zweimal.“
Das Weiße Haus schiebt derweil eine Entscheidung über die Entsendung weiterer Soldaten nach Afghanistan hinaus. Die Ausformulierung der künftigen Strategie könne noch „viele Wochen“ auf sich warten lassen, sagt Präsidentensprecher Robert Gibbs.
Möglicherweise möchte Obama zunächst seine Partei schonen, die im bitteren Streit um die Gesundheitsreform tiefe Risse zwischen dem linken und dem rechten Flügel erkennen lässt. Der Streit über Afghanistan könnte diese Risse noch vertiefen. Eine offizielle Anfrage von US-Afghanistankommandeur Stanley McChrystal wird für die kommenden Wochen erwartet, dann wird Obama eine Entscheidung treffen und sein Durchsetzungsvermögen beweisen müssen.
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