President Obama is looking for his role in relations with a headstrong China. His team appears to be making the mistake of viewing the country through rose-colored glasses.
In his remarks at the outset of his Asian tour, President Obama referred to himself as “America’s first Pacific president.” Obama was referring to his childhood years in Indonesia, a rhetorical gimmick used to gain the audience’s approval, but also very likely an indication of a coming change in U.S. foreign policy.
The era of strategic neglect that was the hallmark of the Bush years is now gone. Washington wants to again engage more actively with the world’s most dynamic economic region. An advisor to the president said the people of Asia were being given a message that the United States intended to have a long-term presence there.
Obama struck just the right tone for his debut visit. His message is a welcome one in a region that does not relish being left alone to cope with China’s growing sense of power and influence. Washington will be needed equally as an economic and a militarily counterweight to Beijing. The fact that the new Japanese government seeks to strengthen and improve relations with China confirms that as well.
Mutual Dependence
But the friendly banter cannot camouflage the fact that the United States is in fact facing massive problems in Asia for which they have yet to find answers. Above all, the relationship between the USA and China has to be defined anew. Both sides have maneuvered themselves into a mutual dependency, the dangers of which were brought into focus by the economic crisis.
The United States imports inexpensive Chinese-made goods and lives on credit. China’s government, on the other hand, keeps its currency artificially weak and uses the trade imbalance and inflow of dollars to finance its purchase of American securities. An elite composed of influential families and those who successfully play the system have become rich from it, while the desire for more consumer goods among workers is shrugged off. Now that this system is threatened with imminent collapse, both the United States and China are withdrawing into an increasingly protectionist mode.
It is by no means clear how this will play out in either nation. It is clear, however, that China’s communist leadership, with some prodding from Washington, is prepared to adopt more responsible policies. How, exactly, is not yet clear. Obama’s team appears to be repeating the mistake all Democratic administrations historically make of initially looking at China through rose-colored glasses.
China Fights Aggressively
China speaks of a “comprehensive partnership” for which Beijing is in no way prepared. The People’s Republic clings to economic and foreign policies aimed at its own narrow, self-interests. This will inevitably lead to great tension with Europe and the United States in future years. The predetermined fracture lines are already clearly apparent.
China competes worldwide for oil and precious metals with ever-increasing ferocity and refuses to cooperate on climate protection. For the sake of its own agenda, China defends the nuclear ambitions of countries like Iran and North Korea instead of working in concert with the international community. On every level, China is signaling that rather than becoming America’s partner, it unfortunately seeks to become its economic rival.
In order to formulate a realistic policy, China must be challenged. Further economic engagement and stronger Chinese ties to international organizations is the right path, but it must also include clear signals from Obama that China cannot remain the main beneficiary of globalization without helping to correct its own imbalances.
Rivale, nicht Partner
von Henrik Bork
16.11.2009 SZ
Der amerikanische Präsident sucht noch seine Rolle im Verhältnis zum eigensinnigen China. Sein Team scheint dabei den Fehler zu machen, das Land durch eine zu rosige Brille zu sehen.
Er sei "Amerikas erster pazifischer Präsident", hat Barack Obama zum Auftakt seiner Asienreise in eigener Sache gesagt. Der Amerikaner spielte dabei auf seine Jugendjahre in Indonesien an. Ein rhetorischer Kniff, um die Zuhörer für sich einzunehmen - aber wohl auch Hinweis auf eine neue Ausrichtung der amerikanischen Außenpolitik.
Mit der strategischen Vernachlässigung Asiens in den Jahren der Bush-Regierung soll es nun vorbei sein. Washington will sich wieder stärker in der wirtschaftlich dynamischsten Region der Erde engagieren. Den Menschen in Asien solle die Botschaft vermittelt werden, dass die Vereinigten Staaten dort langfristig präsent sein wollen, hat ein Berater Obamas als Ziel der Reise genannt.
Für einen Antrittsbesuch hat Obama damit wohl den richtigen Ton getroffen. Diese Botschaft wird auf einem Kontinent gern gehört, der nicht gerne mit dem wachsenden Einfluss und Machtbewusstsein Chinas allein gelassen werden will. Washington wird als militärische Ordnungsmacht ebenso gebraucht wie als wirtschaftliches Gegengewicht zu Peking. Die Tatsache, dass auch die neue Regierung in Japan gerade bessere Beziehungen zu China aufbauen will, steht dazu nicht im Widerspruch.
Gegenseitige Abhängigkeit
Doch die freundliche Sprache kann nicht verdecken, dass Amerika in Asien in Wirklichkeit mit gewaltigen Problemen konfrontiert ist, auf die es noch keine Antwort gefunden hat. Vor allem das Verhältnis der USA zu China müsste dringend neu definiert werden. Beide Seiten haben sich in eine gegenseitige Abhängigkeit hineinmanövriert, deren Gefahren jetzt mit der Wirtschaftskrise erkennbar geworden sind.
Die USA importieren chinesische Billigprodukte und leben auf Pump. Chinas Regierung wiederum hält ihre Währung künstlich niedrig und kauft mit dem aus dem Export stammenden Handelsbilanzüberschuss amerikanische Staatsanleihen. Eine Elite aus einflussreichen Kaderfamilien und Systemgewinnlern bereichert sich daran, während der Wunsch chinesischer Arbeiter nach Konsum nur unzureichend berücksichtigt wird. Jetzt , da dieses Modell vor dem Zusammenbruch steht, flüchten sowohl die USA wie auch China zunehmend in den Protektionismus.
Es ist deshalb keineswegs klar, wie es im Verhältnis beider Staaten weitergehen wird. Erkennbar ist jedoch, dass Chinas kommunistische Führung nicht ohne Druck aus Washington zu einer verantwortungsvolleren Politik bereit ist. Genau danach aber sieht es nicht aus. Obamas Team scheint vielmehr den Fehler aller demokratischen US-Regierungen zu wiederholen, China anfangs durch eine zu rosige Brille zu sehen.
China kämpft aggressiv
Sie redet von einer "umfassenden Partnerschaft", zu der Peking leider überhaupt nicht bereit ist. Die Volksrepublik bleibt bei einer Wirtschafts- und Außenpolitik, die nur enge eigene Interessen kennt. Dies wird in den kommenden Jahren unweigerlich zu größeren Spannungen mit Europa und den USA führen. Schon jetzt sind die Sollbruchstellen deutlich erkennbar.
China kämpft weltweit immer aggressiver um Erdöl und Edelmetalle. Es weigert sich, ernsthaft beim Klimaschutz mitzuarbeiten. Aus Eigennutz schützt es die atomaren Ambitionen von Staaten wie Iran und Nordkorea, anstatt mit der internationalen Gemeinschaft an einem Strang zu ziehen. Auf allen Ebenen signalisiert Peking, dass es eben leider nicht Amerikas Partner sein will, sondern eher sein wirtschaftlicher Rivale.
Eine realistische Chinapolitik müsste sich dieser Herausforderung stellen. Weiteres wirtschaftliches Engagement mit China und eine stärkere Einbindung Chinas in internationale Organisationen sind der richtige Weg. Doch sie müssten von deutlichen Signalen Obamas begleitet werden, dass China nicht mehr der größte Nutznießer der Globalisierung bleiben kann, ohne auch bei der Korrektur ihrer Ungleichgewichte mitzuhelfen.
This post appeared on the front page as a direct link to the original article with the above link
.