In Beijing, Obama described the relationship between the United States and China as more important than ever to the future of both nations. At a joint press conference with China’s President Hu Jintao, he heaped praise on China’s economic successes and then cautiously brought up the subject of a possible reevaluation of the Chinese currency, since Washington wants to avoid alienating America’s bankers. Obama also showed considerable dexterity in addressing the question of Tibet, obligatory for all visiting Western visitors; Obama suggested direct talks between Beijing and the Dalai Lama. At the same time, however, he emphasized that Tibet was an integral part of the People’s Republic, something especially well-received by his hosts.
The Chinese leadership reacted more with boredom than irritation as Obama beat the drum for freedom of the press and, selectively, in favor of human rights, if not of social rights. The week prior to Obama’s journey, an article entitled “The End Of Whose History?” appeared in the New York Times, in which Professor Kishore Mahbubani of Singapore’s National University reminded everyone that, as far as human rights were concerned, the U.S. had long since lost whatever credibility it had in Asia. The Western elites, he wrote, however, still appeared incapable of recognizing “what a shock Guantanamo unleashed around the world.”
Mahbubani wrote that Francis Fukuyama’s theory, on which his thesis, “The End of History”, was based, proceeded from the assumption that after the collapse of the Soviet Union, the West would become “a shining beacon for democracy and human rights.” No one could have imagined in 1989, that over the coming 15 years, the West’s leading “shining beacon” would reintroduce torture as an interrogation device. As a result, Asian nations now react with puzzled disbelief when intellectuals and government representatives from Western nations presume to lecture other countries about human rights, when “they can point to nothing in themselves or their own countries as significant examples.” Which is exactly what Obama did during his visit to China this week. Small wonder, then, that one of his audience, a young student from Shanghai, remarked to one of Germany’s ARD television reporters that Obama wouldn’t be measured by his pretty words, but rather by his future deeds.
In addition, “The wheel of Westernization has been turned back,” Professor Mahbubani asserted, not least by the fact that Western neo-liberal market radicals have proven to be increasingly incompetent, as evidenced by their inability to solve pressing social and economic problems at home. He says it’s precisely because Beijing rejected such market radicalism and took charge of the nation’s economy that it has succeeded in attaining economic superpower status equal to the of the U.S. within just two decades, while crisis-ridden America now stands before the wreckage of what was once its greatness.
On Tuesday, the New York Times commented that “to solve a whole array of extremely difficult problems, including stabilization of the global financial system,” Obama would urgently need China’s help. That’s why he had to “encourage Peking to play a more prominent international role.” At the same time, the newspaper insisted China had to curtail its “darker instincts, including the mistreatment of its own citizens and the support for distasteful governments like Sudan,” thereby bearing witness to an unreformed American hubris.
Obama did, in fact, address many possibilities for increased cooperation, from the economy to climate change and on to improved military relations. The American wish list regarding security policy, which was the centerpiece of American media coverage, was lengthy; China was asked to help prevent North Korea from its development of nuclear weapons. Regarding Iran, China was asked to change its position to the one shared by the U.S. and Israel of increased sanctions. In Sudan, China is supposed to “finally act responsibly” and subordinate its own oil interests to those of the U.S. China should also grant increased economic aid to Pakistan so that Pakistani troops might better support the U.S. military by increasing their attacks on the Taliban. And so it goes.
Obama’s much publicized request to China, as a leading world economic power, to take on more responsibility, therefore, isn’t as much an expression of America’s recognition of China as an equal partner as it is reflective of America’s attempt to make China an enabler of U.S. policy goals. Small wonder that Obama was unable to bring anything more concrete home from China.
Zurück mit leeren Händen
Von Rainer Rupp
19.11.2009
Bilanz des China-Besuchs: US-Präsident Obama versuchte vergeblich, die Führung in Peking für die Durchsetzung amerikanischer Ziele zu instrumentalisieren
Die amerikanisch-chinesischen Beziehungen seien »noch nie so wichtig für unsere gemeinsame Zukunft« gewesen, predigte US-Präsident Barak Obama in dieser Woche während seines Besuchs in Peking. Nachdem er bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem chinesischen Amtskollegen Präsident Hu Jintao in höchsten Tönen die Wirtschaftserfolge der Volksrepublik gelobt hatte, brachte Obama behutsam die amerikanische Forderung nach einer Aufwertung der chinesischen Währung vor, denn offensichtlich will Washington den Bankier Amerikas nicht verprellen. Fingerspitzengefühl zeigte der US-Präsident folglich auch, als er die für westliche Besucher obligatorische Tibet-Frage anschnitt und sich für direkte Gespräche zwischen der Führung in Peking und dem Dalai Lama einsetzte. Zugleich unterstrich er aber mit klaren Worten, daß Tibet ein integraler Bestandteil der Volksrepublik ist, was von seinen Gastgebern in Peking mit besonderer Befriedigung aufgenommen wurde.
Eher gelangweilt als irritiert reagierte die chinesische Führung, als Obama vor 500 Studenten in Schanghai die Pressefreiheit anmahnte und selektiv auf der Einhaltung der bürgerlichen Menschenrechte pochte, während er die sozialen unerwähnt ließ. In einem Artikel in der New York Times, der vor dem Hintergrund von Obamas Asien-Reise in der vergangenen Woche erschienen war, hatte Kishore Mahbubani, Professor an der National University in Singapur, unter dem Titel »Wessen Ende der Geschichte?« darauf aufmerksam gemacht, daß die USA in bezug auf die Menschenrechte in ganz Asien längst den letzten Rest ihrer Glaubwürdigkeit verloren haben. Allerdings hätten die westlichen Eliten bisher immer noch nicht erkannt, »welchen Schock Guantánamo weltweit ausgelöst« habe.
Die von Francis Fukuyama aufgestellte These vom »Ende der Geschichte«, schrieb Kishore Mahbubani am vergangenen Donnerstag weiter, habe auf der Annahme gegründet, daß nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion der Westen für die ganze Welt »ein Leuchtturm für Demokratie und Menschenrechte« sein würde. Niemand hätte jedoch 1989 geahnt, daß innerhalb der nächsten 15 Jahre der bedeutendste »Leuchtturm« des Westens die Folter wieder einführen würde. Folglich reagiere man in Asien mit ungläubigem Unverständnis, wenn heute Intellektuelle und Regierungsvertreter aus dem Westen von anderen Ländern die Einhaltung der Menschenrechte einforderten »und dabei sich selbst und ihre eigenen Regierungen als nachahmenswerte Beispiele anpreisen«. Genau dies hatte auch Obama bei seinem China-Besuch in dieser Woche getan. Kein Wunder, daß einer seiner studentischen Zuhörer aus Schanghai kühl in die Kamera der ARD-Tagesschau sagte, man werde den US-Präsidenten nicht an seinen schönen Worten, sondern an seinen Taten messen.
Auch sonst werde in Asien in den letzten Jahren verstärkt »das Rad der Verwestlichung zurückgedreht«, betonte Professor Mahbubani, nicht zuletzt, weil der Westen mit seinem neoliberalen Marktradikalismus sich als zunehmend unfähig gezeigt habe, in den eigenen Ländern die drängenden gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Probleme zu lösen. Gerade weil sich Peking bei der Lenkung seiner Wirtschaft bisher allen marktradikalen Einflüsterungen widersetzt hat, ist China innerhalb von zwei Jahrzehnten neben den USA zur wirtschaftlichen Supermacht aufgestiegen, während die krisengeschüttelten Vereinigten Staaten von Amerika vor dem Scherbenhaufen seiner einstigen Größe stehen.
»Für die Lösung einer ganzen Reihe extrem schwieriger Probleme, einschließlich der Stabilisierung des globalen Finanzsystems« brauche Obama dringend Chinas Hilfe, urteilte die New York Times am Dienstag. Daher müsse er Peking »ermutigen, eine größere internationale Rolle zu spielen«. Zugleich aber müsse er »Chinas dunklere Instinkte, einschließlich die Mißhandlung seiner eigenen Bürger und die Unterstützung unappetitlicher Regime wie im Sudan beschneiden«, so das Blatt, das damit Zeugnis ablegt von unveränderter amerikanischer Hybris.
In der Tat hat Obama bei seinem Besuch viele Möglichkeiten zur Intensivierung der Zusammenarbeit angesprochen, von der Wirtschaft über Klimawandel bis hin zu verbesserten militärischen Beziehungen. Die im Vorfeld in US-Medien veröffentlichte sicherheitspolitische Wunschliste der Amerikaner war sehr lang. So soll China z.B. helfen, Nordkorea zum Verzicht auf seine Atomwaffen zu bewegen. Und in bezug auf Iran soll Obama die Chinesen auf den amerikanisch-israelischen Kurs verschärfter Sanktion bringen. Im Sudan soll sich Peking endlich »verantwortlich« benehmen und seine Ölinteressen dort den amerikanischen Ölinteressen unterordnen. China soll Pakistan mehr Wirtschaftshilfe gewähren, damit die pakistanische Armee zur Unterstützung der US-Truppen in Afghanistan verstärkt die Taliban bekämpfen kann. Und so geht es weiter.
Obamas viel gepriesene Aufforderung an Peking, als führende Weltwirtschaftsmacht auch international »mehr Verantwortung« zu übernehmen, ist daher nicht Ausdruck einer amerikanischen Anerkennung Chinas als gleichberechtigter Partner, sondern reflektiert lediglich den Versuch, China zur Durchsetzung der Ziele Washingtons zu instrumentalisieren. Da wundert es nicht, daß Obamas aus dem Reich der Mitte wenig Konkretes mit nach Hause gebracht hat.
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