After much infighting, the U.S. House of Representatives passed President Obama’s health care reform legislation. It’s a victory for him, but his main job now lies elsewhere.
In the end, it finally made it. After more than a year of meandering debate, after concessions here and improvements there, most of which are only really understood by experts, and after a cliffhanger vote, the House of Representatives finally approved Obama’s health care reform legislation. The president can now sign it into law. That’s of enormous significance for the United States — and for his presidency.
Any other outcome would have amounted to a catastrophe. Politically, he needed this victory, or he and his party would have had very little to show when the congressional elections roll around this fall. How much this legislative victory will actually help Democratic candidates is by no means certain. The negotiations were too acerbic to be quickly forgotten by the participants. A majority of Americans are still against his reforms; he hopes that they will come to see their benefits now that they have been enacted. But that might be just wishful thinking.
At the same time, reform was absolutely imperative. It’s a scandal that one-sixth of all Americans have to make do without health insurance. All too often, that means they often don’t seek medical treatment until it’s too late. Or it may mean that health insurers drop patients whose treatments they think are too costly. The new legislation remedies both those grievances. And if the calculations are correct, it will also stem the escalating costs in the American system.
The legislation is admittedly not as far-reaching as it should have been, but it’s a start. Republicans are predicting the downfall of the American way of life and the end of personal freedom to determine one’s own course through life. That’s a grotesque distortion of the intent and effect of the reforms and inhuman to the millions who can’t afford health insurance under the current system.
The outrage will no doubt continue, even though Obama’s signature is barely dry on the new legislation. Tea Party activists refuse to cease calling the reform package Satan’s work, and the Republicans will try to exploit them in the coming election. Conservative governors want to bring lawsuits testing the constitutionality of the new law.
Because of that, Obama cannot spend the coming months defending his very justified and sorely needed reforms. He will be able to take the wind out of his critics’ sails only if he concentrates on jump-starting the American economy and creating new jobs, no ifs, ands or buts. If he pulls that off, there’s hope that he will be able to convince a majority of Americans that his reforms were necessary. But only then.
Obama und sein langer Weg
von Reymer Klüver
22.03.2010
Nach langem Streit beschließt das Repräsentantenhaus die Gesundheitsreform. Ein Sieg für Präsident Barack Obama - doch seine Hauptaufgabe ist eine andere.
Am Ende also hat es doch gelangt. Nach einer mäandernden, mehr als einjährigen Diskussion, nach Zugeständnissen hier und Nachbesserungen dort, deren Weiterungen nur Experten wirklich überschauen können, nach einer Zitterpartie bis zum Schluss hat das US-Repräsentantenhaus die Gesundheitsreform gebilligt. Nun kann Präsident Barack Obama das Reformgesetz unterschreiben und in Kraft setzen. Das ist von enormer Bedeutung für Amerika - und seine Präsidentschaft.
Alles andere wäre einer Katastrophe für ihn gleichgekommen. Politisch brauchte er den Erfolg. Sonst hätten er und seine Partei, die Demokraten, wenig vorzuweisen, wenn im Herbst der Kongress neu gewählt wird. Wie sehr die Reform den Demokraten bei den Wählern indes wirklich helfen wird, ist keineswegs ausgemacht. Zu erbittert wurde die Diskussion geführt, als dass sich die aufgewühlten Gemüter schnell wieder beruhigen ließen. Noch lehnt eine Mehrheit der Bevölkerung die Reform ab. Der Präsident hofft, dass die Amerikaner die Vorzüge der Reform erkennen werden, nun da sie eingeführt wird. Das könnte sich als Wunschdenken erweisen.
Dabei ist die Reform von der Sache her zwingend geboten. Es ist ein Skandal, dass ein Sechstel aller Menschen in den Vereinigten Staaten ohne Krankenversicherung auskommen muss. Das bedeutet nur allzu oft, dass sie erst zum Arzt gehen, wenn es zu spät ist. Oder aber, dass Krankenkassen sich Patienten einfach entledigen, deren Behandlung ihnen zu teuer wird. Mit beiden Missständen räumt diese Reform auf. Und wenn die Berechnungen stimmen, wird sie auch die Kosten des ausufernden amerikanischen Gesundheitswesen eindämmen.
Zwar bei weitem nicht so weitreichend, wie es nötig wäre. Aber ein Anfang ist gemacht. Die Republikaner haben den Untergang des American Way of Life heraufbeschworen, das Ende des Selbstbestimmungsrechts des Einzelnen über das eigene Schicksal. Das ist eine groteske Verzerrung der tatsächlichen Absichten und Folgen der Reform und menschenverachtend gegenüber den Millionen, die sich im bisherigen System keine Versicherung haben leisten können.
Das Gezeter dürfte weitergehen, kaum dass die Tinte Obamas unter dem Reformgesetz trocken sein wird. Die Aktivisten der Tea-Party-Bewegung werden nicht nachlassen, die Reform als Teufelswerk zu brandmarken. Die Republikaner werden versuchen, sie im Wahlkampf auszuschlachten. Konservative Gouverneure wollen gegen die Reform klagen und deren Verfassungsmäßigkeit überprüfen lassen.
Obama darf indes die kommenden Wochen und Monate nicht darauf verwenden, die richtige und so wichtige Reform zu verteidigen. Er wird seinen Kritikern nur mit einem den Wind aus den Segeln nehmen können: Wenn er sich ohne Wenn und Aber erkennbar auf die Ankurbelung der US-Wirtschaft und die Schaffung neuer Arbeitsplätze konzentriert. Wenn ihm das gelingt, kann er hoffen, dass irgendwann die Mehrheit der Amerikaner die Notwendigkeit der Reform einsieht. Aber nur dann.
This post appeared on the front page as a direct link to the original article with the above link
.