NATO did everything right in Libya. The notion that this would be a war for imperial interests was quashed, and the West worked in concert with Arab nations. This alliance, however, was unique — it shouldn't be seen as a recipe for success in the future.
With a little luck, superior firepower and political skill, NATO pulled off this Libyan adventure. They helped the insurgents to victory without themselves being drawn into a ground war. Despite daily air attacks, civilian casualties were light and NATO forces themselves suffered no losses.
But the alliance's greatest success was a political one. The notion that this would be a war for imperial interests was refuted. That will continue paying long-term dividends for Western involvement in North Africa and in the Arab world. It was a good idea to make Western military involvement contingent upon Arab League agreement that Arab air forces would take part and that the Arab world would take shared responsibility for the action.
But despite the success of the operation in North Africa, NATO must resist the temptation to make the Libyan operation a blueprint for future deployments. A decisive factor for the success was the death of the man that marked the end of the war: Moammar al-Gadhafi.
Everyone cooperated with NATO, not only because he managed to make enemies of his own people, but because he also incurred the wrath of nearly every Arab and Muslim country. This unusual coalition of the willing from East and West will never again be duplicated.
The mission could have failed
While Gadhafi became isolated right from the beginning of the Libyan rebellion, Syria is a different case entirely. Syria's dictator treats his people just as brutally, but in contrast to Libya, many geostrategic interests collide with one another in Syria: Turkish, Iranian, Lebanese, Saudi Arabian and Israeli. There will be no grand consensus among these nations to cooperatively take action against Syria, even with the possible involvement of NATO. Even if there were an armed uprising against Assad, the West would be able to do little beyond imposing political and economic sanctions on the Damascus regime. Seen in the sober light of day, there are few lessons for the alliance to learn about building partnerships for deployments beyond their own borders in the region: NATO has many willing partners in Afghanistan but has had very little success there.
Libya does offer NATO one important insight: The greatest military alliance in the world is ill-prepared to wage even as straightforward a war as it did in Libya. Had the United States, which ceded operational responsibility to its European allies, not assisted with its high-tech weaponry and sophisticated equipment, the entire mission could have been a complete failure. The Europeans are not sufficiently equipped for such operations. Now, after Libya, it's time for them to do something about that.
Einmaliger Erfolg - dank Gaddafi
von Martin Winter
21.10.2011
Die Nato hat in Libyen alles richtig gemacht. Sie hat den Verdacht widerlegt, bei dem Einsatz von imperialen Interessen getrieben zu sein und erfolgreich mit den arabischen Ländern zusammengearbeitet. Dieser Schulterschluss war allerdings einmalig - ein Erfolgsrezept lässt sich daraus nicht ziehen.
Mit ein wenig Glück, mit viel Feuerkraft und mit politischem Geschick hat die Nato ihr libysches Abenteuer bestanden. Sie hat den Aufständischen zum Sieg verholfen, ohne sich in Bodenkämpfe hineinziehen zu lassen. Trotz täglicher Luftangriffe gab es kaum zivile Opfer, das Bündnis selber hat keine Verluste zu beklagen.
Der größte Erfolg der Allianz aber ist der politische. In Libyen hat sie den Verdacht widerlegt, von imperialen Interessen getrieben zu sein. Langfristig wird sich das für den Westen in Nordafrika und in der arabischen Welt auszahlen. Es war eine gute Idee, den militärischen Einsatz davon abhängig zu machen, dass die Arabische Liga ihm zustimmt, dass sich arabische Luftstreitkräfte beteiligen und dass die arabische Welt Mitverantwortung übernimmt.
Trotz der gelungenen Operation in Nordafrika sollte die Nato der Versuchung widerstehen, sie als Blaupause für künftige Einsätze zu nehmen. Ein entscheidender Faktor für den Erfolg des Bündnisses war der Mann, dessen Tod jetzt das Ende des Krieges markiert: Muammar al-Gaddafi.
Nur weil der Diktator neben seinem Volk auch die Regierungen fast aller arabischen und muslimischen Länder so gegen sich aufgebracht hatte, dass sie ihn unbedingt weg haben wollten, unterstützten sie die Nato. Diese ungewöhnliche Koalition der Willigen aus dem Orient und dem Okzident wird sich nicht wiederholen lassen.
Die Mission hätte auch scheitern können
Denn während Gaddafi schon kurz nach Beginn des Aufstandes komplett isoliert war, ist etwa Syrien ein ganz anderer Fall. Dessen Machthaber geht genauso brutal gegen sein Volk vor. Aber in Syrien prallen viele geostrategische Interessen aufeinander: türkische, iranische, libanesische, saudi-arabische und israelische. Unter diesen Ländern wird es keinen Konsens geben, gemeinsam und möglicherweise sogar unter Mithilfe der Nato gegen Damaskus vorzugehen. Selbst wenn es zum bewaffneten Aufstand gegen Assad kommen sollte, wird der Westen außer mit politischen und wirtschaftlichen Sanktionen gegen das Regime in Damaskus kaum aushelfen können.
Nüchtern betrachtet ist auch jene Lehre von nur beschränktem Wert, wonach es für die Allianz ratsam ist, bei Einsätzen jenseits ihres eigentlichen Gebietes den militärischen und politischen Schulterschluss mit den Ländern der betroffenen Region zu suchen. Auch in Afghanistan hat die Nato viele willige Koalitionäre, aber nur sehr wenig Erfolg.
Eine wichtige Erkenntnis hält Libyen für die Nato dennoch bereit: Das größte Militärbündnis der Welt ist selbst auf einen so überschaubaren Krieg schlecht vorbereitet. Hätten die USA, die die Führung des Einsatzes ihren europäischen Alliierten überließen, nicht mit hochmodernen Waffen und Kriegstechnik ausgeholfen, hätte die Mission durchaus scheitern können. Die Europäer sind für solche Einsätze nicht ausreichend gerüstet. Nach Libyen ist es für sie an der Zeit, dem abzuhelfen.
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