Negotiations in Geneva have not failed, but have been postponed. Meanwhile the hardliners on all sides are mobilizing against Obama’s diplomacy.
The gray-faced disappointment of the diplomats, who have struggled to reach an agreement on Iran’s nuclear program over the last weekend in Geneva, was understandable.
The foreign ministers after all came in person, which is normally an unmistakable sign: Now things are getting serious, the experts have arranged the details, the deal is perfect.
Nothing has come of it. On Sunday, the leaders again left empty-handed.
However the negotiations have only been postponed — they have not failed. The mediators will sit down together again next Wednesday. If the talks really were deadlocked, the ministers would not send their political directors back to Geneva.
Also, the reasons for a feasible agreement have not changed.
Iran wants to free itself from sanctions that will paralyze the country. The West is interested in diffusing the most dangerous current conflict and preventing a nuclear arms race in the Middle East and Southwest Asia.
No, it does not lack good reasons — what it is missing is trust. That is also why France’s foreign minister Laurent Fabius has blocked a deal in Geneva: His country wants an agreement, but will not be made a fool of by the Iranians.
Obama’s critics in Congress are pleased about this; they do not want to abolish the sanctions on Iran; they want to tighten them. For instance Senator Robert Menendez, Democrat and chairman of the Senate Committee on Foreign Relations, accuses his own president of complacency: “We seem to want the deal almost more than the Iranians.”
In Jerusalem, Prime Minister Benjamin Netanyahu warned of a “monumental mistake” and that Iran is being offered the “deal of the century.”
No wonder that was eventually enough for U.S. Secretary of State John Kerry: “We are not blind, and I don’t think we’re stupid,” he hissed.
It would be fatal if the hardliners on either side were to undo the chance that has opened up with moderate President Hassan Rouhani taking office.
Above all, the current negotiations aim to find an interim solution, a first step. Iran must freeze its nuclear program; in exchange, the West will impose fewer sanctions and America will release some blocked foreign accounts.
So they want to find time to negotiate an extensive agreement in peace. Despite the barrage, until then no trump card would ever be wasted.
It is of course possible to make demands so high that failure is inevitable. How this should serve to bring peace remains the secret of those in Washington and Jerusalem — and in Tehran anyway — who fire against any so cautious compromise.
Sperrfeuer gegen das Iran-Abkommen
Die Verhandlungen in Genf sind nicht gescheitert, sondern nur vertagt. Derweil machen die Hardliner auf allen Seiten gegen Obamas Diplomatie mobil. VON MATTHIAS NAS
Die graugesichtige Enttäuschung der Diplomaten, die am vergangenen Wochenende in Genf um ein Abkommen zum iranischen Atomprogramm gerungen hatten, war begreiflich.
Immerhin waren die Außenminister persönlich angereist, normalerweise ein untrügliches Zeichen: Jetzt wird es ernst, die Experten haben die Details geregelt, der Deal ist perfekt.
Daraus ist nichts geworden. Am Sonntag reisten die Chefs unverrichteter Dinge wieder ab.
Doch die Verhandlungen sind lediglich vertagt, gescheitert sind sie nicht. Schon am nächsten Mittwoch sitzen die Unterhändler wieder beisammen. Wären die Gespräche richtig festgefahren, die Minister würden ihre Politischen Direktoren nicht schon wieder nach Genf schicken.
An den Gründen für eine mögliche Verständigung hat sich ja auch nichts geändert.
Der Iran will sich von den Sanktionen befreien, die das Land lähmen. Der Westen hat ein Interesse daran, einen der gefährlichsten Konflikte der Gegenwart zu entschärfen und einen nuklearen Aufrüstungswettbewerb im Nahen und Mittleren Osten zu verhindern.
Nein, an guten Gründen mangelt es nicht; woran es fehlt, ist Vertrauen. Auch deshalb blockierte Frankreichs Außenminister Laurent Fabius in Genf: Sein Land wolle zwar eine Vereinbarung, werde sich aber von den Iranern nicht zum Narren halten lassen.
Das gefällt den Obama-Kritikern im US-Kongress; sie wollen die Iran-Sanktionen nicht etwa aufheben, sie wollen sie verschärfen. Senator Robert Menendez etwa, Demokrat und Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses, wirft dem eigenen Präsidenten Nachgiebigkeit vor. "Es scheint, dass wir einen Deal fast mehr wollen als die Iraner."
In Jerusalem warnt Regierungschef Benjamin Netanjahu vor einem "monumentalen Fehler", vor einem "Deal des Jahrhunderts", den man den Iranern anbiete.
Kein Wunder, dass es US-Außenminister John Kerry irgendwann reichte. "Wir sind nicht blind, und ich glaube nicht, dass wir blöd sind", fauchte er.
Es wäre verhängnisvoll, wenn die Hardliner auf beiden Seiten die Chance zunichte machen würden, die sich mit dem Amtsantritt des moderaten Präsidenten Hassan Ruhani eröffnet hat.
Zumal es bei den jetzigen Verhandlungen nur um eine Zwischenlösung geht, um einen ersten Schritt. Der Iran soll sein Atomprogramm einfrieren; dafür lockert der Westen einige wenige Sanktionen, geben die Amerikaner einige gesperrte Auslandskonten frei.
So will man Zeit finden, um in Ruhe über ein umfassendes Abkommen zu verhandeln. Allem Sperrfeuer zum Trotz: Kein Trumpf wäre bis dahin aus der Hand gegeben.
Man kann natürlich die Forderungen so hoch schrauben, dass ein Scheitern unausweichlich ist. Warum dies dem Frieden dienen soll, bleibt das Geheimnis derer, die in Washington und Jerusalem – in Teheran sowieso – gegen jeden noch so vorsichtigen Kompromiss schießen.
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It wouldn’t have cost Trump anything to show a clear intent to deter in a strategically crucial moment; it wouldn’t even have undermined his efforts in Ukraine.