There was open conflict between Germany and the United States for all to see on stage at the Munich Security Conference. Chancellor Angela Merkel again vehemently spoke out against sending weapons to Ukraine, repeating her mantra that the problems there couldn't be solved militarily. She explained her position by saying, "I cannot imagine any situation in which improved equipment for the Ukrainian army leads to President Putin being so impressed that he believes he will lose militarily.”
A rebuttal came from Republican Senator and foreign policy expert Lindsay Graham: “Ms. Merkel, you are making a big mistake," he countered, adding, “She can’t see how arming people who are willing to fight and die for their freedom makes things better,” and saying further that it was necessary to raise the costs of Russian intervention to show the world that the West would do more than just talk.
Graham said “Turning down a reasonable request to help oneself, is not our finest hour." He also reminded the chancellor that other nations had suffered losses in protecting German freedoms during decades of cold war.
Graham may not officially speak for the U.S. government but the government itself is considering whether continued Russian aggression in Ukraine shouldn't be answered with other measures that could compensate for the imbalance between the Ukrainian and Russian military.
Joe Biden Remains Ambivalent
A group of influential foreign policy experts from the Brookings Atlantic Council and Chicago Council on Global Affairs also made appropriate recommendations last week. The Obama administration, however, doesn't appear to have taken a position on the issue as yet and has been sending out conflicting signals recently. Secretary of Defense nominee Carter Ashton was willing to go furthest when, at his Senate hearing, he admitted he was “very prone to” sending weapons to Ukraine; but in Munich, Vice President Joe Biden remained ambivalent.
On the one hand, Ashton used the same words as Chancellor Merkel saying that the United States also did not want to see a military solution. But in the same breath he also said, “We need to support Ukraine in defending themselves.”
In his personal meeting with Merkel, Biden gave the impression that in the absence of any peaceful solution to the problem, pressure on Russia had to be increased in the face of Russian escalation.
Support for arming Ukraine also came from Eastern Europe where Berlin's position is also being criticized after Chancellor Merkel stated that even a better armed Ukrainian military was incapable of prevailing against Russia. But critics say that's not the point. Radoslaw Sikorski, former Polish foreign minister and current president of the Ukrainian parliament says, “In this conflict, one side is trying to resolve the problem by military means; a truce usually comes about after both sides have determined they cannot win.” Using that logic, supplying Ukraine with arms would serve to halt Russian advances — thereby creating a stalemate — and bring Moscow to the negotiating table.
“Diplomacy without arms is like a concert without a score” — Frederick the Great
The Munich audience also showed clear signs of being divided. Merkel received acclaim for hesitating to jump on the bandwagon for arming Ukraine, especially from the Europeans. But the British minister of defense also was applauded when he quoted Frederick the Great who said, “Diplomacy without arms is like a concert without a score” and asked how Putin could be compelled to keep a peace deal if the Ukrainian military was equipped with obsolete weapons. The Estonian President Toomas Hendrik Ilves also received applause for telling Merkel that Ukraine had only two alternatives if diplomacy failed: Be armed by the West or surrender to Russia. The Western experts and government representatives were openly divided on that point.
The disagreement about supplying weapons to Ukraine puts the Obama administration in a tight spot if talks with Putin break down and the West is forced to consider other solutions. In the final analysis, both sides of the Atlantic tried to present a united front to the Russians, and the German government assumed that the American government would not try to go it alone against Chancellor Merkel's wishes.
That may actually be the case, considering Obama's wait-and-see style when it comes to foreign policy. But it will not be easy to explain to the freedom-loving American people why the West refuses to defend a people whose freedom and democracy is under attack from a despotic aggressor — or at a minimum allow them the means to defend themselves.
07.02.15
Deutsch-amerikanisches Zerwürfnis auf offener Bühne
Von Clemens Wergin
Die Amerikaner verstehen nicht, warum Deutschland einem Volk, das seine Freiheit gegen einen undemokratischen Aggressor verteidigt, keine Waffen an die Hand gibt. Merkel bleibt hart.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Vizepräsident Joe Biden
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Joe Biden: Der US-Vizepräsident vertrat die Ansicht, dass die Kosten für Russland steigen müssten, wenn Moskau keine friedliche Lösung des Konfliktes akzeptiere und weiter eskaliere
Es war ein Konflikt auf offener Bühne zwischen Amerika und Deutschland, der sich auf der Münchner Sicherheitskonferenz abgespielt hat. Die Bundeskanzlerin hatte sich noch einmal vehement gegen Waffenlieferungen an die Ukraine gewandt. Und sie wiederholte ihr Mantra, es könne keine militärische Lösung dieses Konfliktes geben. "Ich kann mir keine Situation vorstellen, in der eine verbesserte Ausrüstung der ukrainischen Armee dazu führt, dass Putin annimmt, diesen Konflikt militärisch zu verlieren", begründete sie ihre Haltung.
Das Gegenplädoyer dazu hielt der republikanische Senator und Außenpolitikexperte Lindsey Graham. "Ich denke, Sie machen einen großen Fehler", sagte Graham an die Adresse Merkels gerichtet. "Die Kanzlerin versteht nicht, warum man Leuten, die für Demokratie und ihre Freiheit zu kämpfen und sterben bereit sind, helfen sollte. Nun, ich verstehe es. Es geht darum, die Kosten der russischen Intervention zu erhöhen und den Leuten in der Welt, die um ihre Freiheit kämpfen, zu zeigen, dass wir nicht nur reden."
Es sei nicht die "beste Stunde" der Kanzlerin, wenn sie denjenigen, die für ihre Freiheit kämpfen, den Rücken zukehrt. Graham erinnerte auch daran, dass andere Nationen im Kalten Krieg über Jahrzehnte hinweg erhebliche Opfer gebracht hätten, um die Freiheit der Deutschen zu sichern.
Nun spricht Graham nicht für die amerikanische Regierung. Die überlegt aber gerade selbst, ob man die anhaltende russische Aggression gegen die Ukraine nicht mit einem weiteren Schritt beantworten sollte, der die Unterlegenheit der ukrainischen Armee gegenüber den schwer bewaffneten russischen Verbänden in der Ukraine ausgleichen könnte. Und wie der Senator berichtete, bildet sich im amerikanischen Kongress gerade ein überparteilicher Konsens heraus, den Ukrainern Hilfe zur Selbstverteidigung zu geben.
Joe Biden bleibt ambivalent
Eine entsprechende Empfehlung hatte in der vergangenen Woche auch eine Gruppe einflussreicher Außenpolitikexperten von den Think Tanks Brookings, Atlantic Council und Chicago Council on Global Affairs abgegeben. Die Obama-Regierung scheint dazu jedoch noch keine eindeutige Position gefunden zu haben und hatte in den vergangenen Tagen unterschiedliche Signale ausgesandt. Am weitesten hatte sich der designierte Verteidigungsminister Ashton Carter vorgewagt, der bei einer Senatsanhörung gesagt habe, er "neige sehr dazu", den Ukrainern Waffen zu liefern. Vizepräsident Joe Biden blieb in München jedoch ambivalent.
Einerseits benutzte er die Worte der Kanzlerin und sagte, auch Amerika glaube nicht an eine militärische Lösung. Im selben Atemzug sagte er aber auch, "wir glauben, dass das ukrainische Volk das Recht hat, sich zu verteidigen".
Bei seinem persönlichen Treffen mit Merkel vertrat Biden die Ansicht, dass die Kosten für Russland steigen müssten, wenn Moskau keine friedliche Lösung des Konfliktes akzeptiere und weiter eskaliere.
Unterstützung bekamen die Befürworter von Waffenlieferungen aus Osteuropa, wo man die Haltung Berlins zum Teil ebenfalls kritisch sieht. Merkel hatte es für ausgeschlossen erklärt, dass selbst eine besser ausgerüstete ukrainische Armee diesen Konflikt militärisch gewinnen könne. Darum, so meinen Kritiker, gehe es aber auch gar nicht. "In diesem Konflikt benutzt eine Seite eine militärische Lösung", sagt etwa Radoslaw Sikorski, ehemaliger polnischer Außenminister und nun Parlamentspräsident, der "Welt", "und zu Waffenstillständen kommt es in der Regel, wenn beide Seiten festgestellt haben, dass sie nicht gewinnen können". In dieser Logik würden Waffenlieferungen an die Ukraine dazu dienen, den Vormarsch der russischen Kräfte zu stoppen, ein Patt herzustellen und Moskau damit zu echten Verhandlungen zu bringen.
"Diplomatie ohne Armee ist wie Musik ohne Instrumente"
Auch im Publikum in München war eine deutliche Zweiteilung wahrnehmbar. Merkel hatte für ihre Verweigerungshaltung viel Beifall bekommen, vor allem von Vertretern aus Europa. Aber auch der ehemalige britische Verteidigungsminister Malcolm Rifkind bekam Beifall, als er an ein Zitat von Friedrich dem Großen erinnerte, wonach Diplomatie ohne Armee wie Musik ohne Instrumente sei. Wie wolle man Putin überzeugen, die Aggression gegen die Ukraine einzustellen, wenn man den Einsatz nicht erhöhe, fragte Rifkind. Auch der estische Präsident Toomas Hendrik Ilves erntete Beifall, als er Merkel entgegenhielt, es gebe nur zwei Alternativen für die Ukraine, wenn die Diplomatie scheitere: entweder vom Westen aufgerüstet zu werden oder sich zu ergeben. Die Experten und Regierungsvertreter des Westens waren in dieser Frage ganz offensichtlich gespalten.
Der Konflikt über Waffenlieferungen bringt die Obama-Regierung nun in eine unangenehme Lage, wenn die Gespräche mit Putin scheitern und der Westen sich dann weitere Maßnahmen überlegen muss. Schließlich war man auf beiden Seiten des Atlantiks stets bemüht, den Russen eine geschlossene Front zu präsentieren. In der Bundesregierung geht man deshalb davon aus, dass die amerikanische Regierung in dieser Frage keinen Alleingang gegen den Willen der Kanzlerin unternehmen wird.
Das mag sein und es entspräche auch dem zögerlichen und abwartenden Stil, den Präsident Barack Obama in der Außenpolitik pflegt. Aber es wird nicht einfach werden, den freiheitsliebenden Amerikanern zu erklären, warum der Westen einem Volk, das seine Freiheit und seine Demokratie gegen einen undemokratischen Aggressor verteidigt, nicht wenigstens die Mittel an die Hand gibt, diesen Kampf auch bestehen zu können.
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The elderly president, vengeful and bearing a grudge, is conducting an all-out war against individuals, private and public institutions, cities and against U.S. states.