To the many politically charged topics in America today, a new one has been added: the census. Every 10 years, the government in Washington sends a questionnaire to every household in the country. The next survey is planned for 2020. It not only determines the number of residents, but also serves as a basis for the regular review of electoral districts. The allocation of federal funding is also based on the census.
This week, the Department of Commerce announced that the next census slated for 2020 would include a new question, that of citizenship. In many countries this is controversial. The German census of 2011 included a similar question at the very beginning. But in the U.S., this measurement caused controversy because it might change the political landscape in the long run. A number of states governed by Democrats, California and New York among them, have announced that they will sue the government. They consider the new survey method a political maneuver by the Trump administration.
Illegal Immigrants Probably Will Not Fill Out the Survey, Which Will Skew the Results
In particular, immigrants without valid papers especially are not expected to fill out the questionnaire because they are afraid that their data will be passed on to the Immigration and Naturalization Service and that they could be deported. “I would never answer, because I don’t have papers,” a woman from Guatemala told The New York Times. Even legal immigrants might think twice about passing their data on to the government, says a spokesman for the organization, National Immigration Forum. The mistrust and fear are simply too great.
According to estimates by the Pew Institute, about 22 million U.S. residents currently do not have American citizenship. About half of them do not have valid residence status. If these residents do not take part in the census, then household surveys will be seriously skewed. States in which immigrants make up a large portion of the population, such as California, may lose seats in Congress, a result which would likely take place at the expense of the Democratic Party.
The actions of the Trump administration are unconstitutional, writes Xavier Becerra, attorney general of California, in his lawsuit against the decision. The administration's "arbitrary" act would undermine the mandate to count every resident in the country. Maura Healey, attorney general of Massachusetts, spoke of a "blatant and illegal attempt" of the administration to use the census to achieve its political agenda.
In the census, Americans are regularly asked about their ethnic origins. But the citizenship question was last included in 1950. Government representatives defended the measurement claiming that getting exact data was of utmost importance in cracking down on election fraud. According to a report by ProPublica, career officials with the Census Bureau were opposed to the addition of the question. But the decision was made after the Department of Justice intervened.
It is debatable whether the participation of immigrants in the census will actually decrease. Secretary of Commerce Wilbur Ross points out that the citizenship question has been included in other surveys for some time now, and that lower participation rates have not been observed. But those surveys are not sent to every resident. In addition, there are historical reasons for the skepticism of the immigrants. During World War II, the Census Bureau passed along the names and addresses of residents of Japanese ancestry to the secret service. After the attack on Pearl Harbor, the Census Bureau also sent the data of Japanese Americans to the U.S. Army. Thousands landed in internment camps.
Zu den vielen Themen in Amerika, die derzeit politisch aufgeladen sind, ist nun ein neues hinzugekommen: der Zensus. Alle zehn Jahre verschickt die Bundesregierung in Washington einen Fragebogen an die Haushalte des Landes. Die nächste Erhebung ist für 2020 geplant. Damit ermittelt sie die Anzahl der Einwohner, aber eben nicht nur das: Der Zensus dient als Grundlage für die regelmäßige Überprüfung der Wahlkreise. Auch die Zuweisung von Bundesgeldern an die Gliedstaaten stützt sich auf die Haushaltszählung.
Diese Woche gab das zuständige Handelsministerium bekannt, im nächsten, für das Jahr 2020 vorgesehenen Zensus eine neue Frage einzubauen: jene nach der Staatsbürgerschaft. In vielen Ländern ist das unumstritten. Im Zensus der deutschen Bundesregierung von 2011 fand sich eine entsprechende Frage gleich zu Beginn. In den USA aber hat die Maßnahme Aufregung ausgelöst, weil sie die politische Landschaft nachhaltig verändern könnte. Eine Reihe von zumeist demokratisch regierten Bundesstaaten, darunter Kalifornien und New York, haben angekündigt, dagegen zu klagen. Sie sehen hinter der neuen Erhebungsmethode ein politisches Manöver der Regierung von Präsident Donald Trump.
Illegale Einwanderer werden den Fragebogen wohl nicht ausfüllen - das verfälscht das Ergebnis
Vermutet wird, dass besonders Einwanderer ohne gültige Aufenthaltspapiere den Fragebogen nicht ausfüllen werden, weil sie befürchten, dass ihre Daten an die Migrationsbehörden weitergegeben werden - und dass ihnen dann die Abschiebung drohen würde. "Ich würde darauf niemals antworten, ich habe keine gültigen Papiere", sagte eine Frau aus Guatemala der New York Times. Auch legale Einwanderer würden sich zweimal überlegen, ihre Daten an die Regierung weiterzugeben, sagte eine Sprecherin der Organisation National Immigration Forum. Dafür seien das Misstrauen und die Angst zu groß.
Nach Schätzungen des Pew-Instituts leben in den USA rund 22 Millionen Einwanderer, die keine US-amerikanische Staatsbürgerschaft haben. Gut die Hälfte davon besitzt keine gültigen Aufenthaltspapiere. Sollten sich viele dieser Einwohner nicht am Zensus beteiligen, würde das zu gröberen Verzerrungen in der Haushaltserhebung führen. Bundesstaaten wie Kalifornien, in denen Einwanderer einen großen Anteil an der Bevölkerung ausmachen, könnten dann Sitze im Kongress verlieren - was politisch zulasten der Demokraten ginge.
Das Vorgehen der Trump-Regierung sei verfassungswidrig, schreibt der kalifornische Generalstaatsanwalt Xavier Becerra in seiner Klage gegen die Entscheidung. Mit ihrem "willkürlichen" Akt unterlaufe die Regierung die Auflage, alle Bewohner des Landes zu erfassen. Maura Healey, Generalstaatsanwältin von Massachusetts, sprach von einem "durchsichtigen und illegalen Versuch" der Regierung, den Zensus für ihre politischen Ziele zu kapern.
In der Haushaltsbefragung werden die Amerikaner regelmäßig nach ihrer ethnischen Zugehörigkeit gefragt. Die Staatsangehörigkeit wurde jedoch letztmals im Jahr 1950 erhoben. Es gehe darum, möglichst genaue Daten zu erhalten, um gegen Wahlbetrug vorgehen zu können, verteidigten Regierungsvertreter die Maßnahme. Nach einem Bericht der Recherche-Plattform Pro Publica hatten sich Beamte der Zensusbehörde gegen den Schritt gewehrt. Der Beschluss sei nach einer Intervention des Justizministeriums gefallen.
Ob die Teilnahme der Einwanderer am Zensus tatsächlich zurückgehen würde, ist umstritten. US-Handelsminister Wilbur Ross verwies darauf, dass die Staatsbürgerschaft in anderen Umfragen schon länger erhoben werde. Dort habe man keine geringere Beteiligung festgestellt. Diese Umfragen gehen allerdings jeweils nicht an alle Einwohner des Landes. Zudem gibt es für die Skepsis der Einwanderer historische Gründe. Während des Zweiten Weltkriegs lieferte die Zensurbehörde die Namen und Adressen von Einwohnern mit japanischen Wurzeln an die Geheimdienste. Nach dem Angriff auf Pearl Harbor schickte sie die Daten von japanischstämmigen Amerikanern auch noch an die Armee. Tausende von ihnen landeten in Internierungslagern.
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Ukraine's survival must be assured if it is to endure as a bulwark against Russia. And the West will only succeed in this aim if it acts collectively as one.